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 [Skadis Welt] - Mißbrauch

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Calidhris

Calidhris


Charakter : Skadi & Calidhris Zinara

[Skadis Welt] - Mißbrauch Empty
BeitragThema: [Skadis Welt] - Mißbrauch   [Skadis Welt] - Mißbrauch EmptySo Apr 14, 2013 10:58 am

Im Winter zu jagen war für Menschen schon eine besondere Herausforderung. Aber es war auch für die Tiere besonders schwer, sich im Winter davon zu machen. Skadi war sich der Tatsache bewußt, daß die Tiere gerade gegen Ende des Winters bereits von der entbehrungsreichen Zeit geschwächt waren und wollte daher den Streß für die Tiere möglichst gering halten, während eine erfolgreiche Jagd dennoch ihr Ziel war.

Mit Hilfe ihres Bogens konnte sie das natürlich erreichen. Es war keine aufregende Jagd, die ihr sehr viel Spaß bereitete, aber dennoch waren ihre Berge im Winter schön. Für die Menschen um sie herum - sie war mit zwei Männern zur Jagd aufgebrochen - waren die Strapazen des Aufstiegs das Tal hinauf weitaus schwieriger.

In ihrer menschlichen Gestalt fiel sie nicht weiter auf, außer dadurch, daß sie, was das Schönheitsideal der meisten Menschen ihrer Region anging, durchaus nicht unansehnlich war. Doch in ihren dichten weißen Mantel gehüllt, mit dem sie in der verschneiten Landschaft perfekt getarnt war, war selbst das nicht besonders auffällig.

Das Ziel der heutigen Jagd war ein Elchbulle, der in diesem Tal sein Streifgebiet hatte. Er war noch ein junger Bulle, etwa zwei Jahre alt, und sein Fleisch versprach, sehr zart zu sein. Für die Bewohner des Dorfes würde es sicherlich ein Festmahl, an dem Skadi selbst gern teilnahm.

Sie gab ihren beiden Freuden ein Zeichen, etwas den Hang hinauf zu einem überhängenden Felsvorsprung zu klettern. Sie hatte die beiden Männer im Laufe der nächsten Monate kennen gelernt, als sie in der Tarnung einer Kräuterkundigen wandernd durch ihr Dorf gekommen war und ein dort erkranktes Kind hatte heilen können. Sie waren beide gute Jäger doch fehlte ihnen natürlich die Schärfe der Sinne, mit denen Skadi in der Lage war, die Positionen der Lebewesen um sie herum festzustellen, ohne sie tatsächlich sehen zu müssen.

Spuren im Schnee waren nicht besonders hilfreich, denn der letzte Schneefall lag bereits über eine Woche zurück. Es war nicht möglich zu sagen wie alt die Spuren waren, denn so weit nördlich schien die Sonne zu dieser Jahreszeit nicht, so daß frische und alte Spuren nicht voneinander unterschieden werden konnten, wenn sie sich nicht überlagerten.

Als sie den Vorsprung erreicht hatten sahen sie die Elche. Es waren vier, die sich gemeinsam das Streifgebiet teilten. Normalerweise waren Elche Einzelgänger, doch in den Wintermonaten rotten sie sich in kleinen Gruppen zusammen. Skadi lächelte. Sie spannte gerade ihren Bogen, als einer ihrer Begleiter über eine unter dem Schnee verborgene Wurzel stolperte und den Felsvorsprung hinunter in einer darunter befindliche Schneeverwehung segelte.

"Ah... uff." Nach kurzer Verwirrung stand er bereits wieder auf und begann, sich den Schnee von seinem Mantel zu klopfen. So weit so gut, sich mitten in der Wildnis schwer zu verletzen war für gewöhnlich ein großes Problem. Die Elche hatten diesen kurzen Flug natürlich bemerkt. Drei traten geschwind den Rückzug an, mit ihren langen Beinen konnten sie sich sehr geschickt und flink durch den Schnee bewegen. Einer jedoch, der Bulle unter ihnen, wandte sich Skadis Gefährten zu und griff an.

Skadi wußte, daß Elche für den menschlichen Jäger gefährlich waren. Sie ließ ihren Bogen fallen, griff nach ihrem Speer und sprang den Felsvorsprung herunter. Dreieinhalb Meter weiter unten landete sie auf ihren Füßen im tiefen Schnee, der ihr dort fast bis zu den Hüften reichte. Wäre sie kälteempfindlich so hätte sie den Schnee, der sich unter ihrem Rock hoch schob, sicherlich als unangenehm empfunden.

Der Elch war davon allerdings nicht beeindruckt, und er hatte natürlich gar keine Vorstellung davon, was ein Speer war und was man damit ausrichten konnte. In diesem Moment kam Skadi der Gedanke, daß es dem Elch in Bezug auf den Speer vermutlich genauso ging wie ihr in Bezug auf die wundersam moderne Technologie, mit der sie es auf Terra Nova zu tun hatte, sie hatte keine Vorstellung davon und konnte ihre Fähigkeiten nicht einschätzen.

Doch sie hatte keine Sorge, daß es ihr ähnlich ergehen würde wie dem Elch, denn sie wußte, daß sie unsterblich war. Der Elch würde bald erfahren, daß er es nicht ist. Er kam auf Skadi zu gestürmt, als er von einem Pfeil in der Flanke verletzt wurde, der von dem noch auf dem Felsvorsprung stehenden Jäger stammte. Beide Männer waren voller Adrenalin, konnten aber gar nicht so schnell wirksame Maßnahmen ergreifen, und einen mit etwa vierzig Stundenkilometern laufenden Elch in dieser Situation zu treffen war bereits eine Leistung für sich.

Skadi hielt ihren Speer mit beiden Händen. Sie wußte, daß sie in ihrer gegenwärtigen Gestalt nicht genug Masse hatte, um den Elch aufzuhalten, wenn dieser gegen sie anstürmte. Daher trat sie kurz bevor der Elch eintraf einen Schritt zur Seite, so daß der Elch, ähnlich einem anstürmenden Klingonen, dessen Sprung in die Botanik ging, wenn man im richtigen Moment einfach ein Stück beiseite ging, ein Stück an ihr vorbei preschte.

An sich rettete dies ihren Jagdgefährten allerdings nicht, doch der nun mit voller Kraft in den Brustkorb des Elchs gerammte Speer schon. Das Tier verlor die Kontrolle über seine Beine, stürzte und kam etwas weniger als einen Meter vor ihrem Jagdgefährten zu liegen. Skadis Speer schaute aus seiner Seite heraus, warmes Blut strömte bereits das Fell herunter und mischte sich in den weißen, aufgewühlten Schnee.

Das Tier war riesig. Als es noch stand, hatte es Skadi weit überragt, sie war etwa zwanzig Zentimeter kürzer als die Schulterhöhe des Elchbullen. Selbst nieder gestreckt im Schnee war das Tier weiterhin beeindruckend.

Ihre Jagdgefährten blickten sie an. "Das war eine reife Leistung", sagte der Bogenschütze. Skadi lächelte nur. "Wir werden heute gut speisen", erwiderte sie. "Danke", brachte der angegriffene Mann letztlich heraus, als er so langsam realisiert hatte, was soeben geschehen war.

Die anderen drei Elche waren inzwischen über alle Berge. "Helft mir mal, das Tier aufzubrechen", sagte Skadi, damit die beiden aus dem Staunen herauskamen und sich keine weiteren Gedanken darüber machten, wie Skadi ein solcher Erfolg gelungen war, den sich beide selbst nie zugetraut hätten. Skadi wußte natürlich, daß es an ihrer Fähigkeit lag, sowohl ihre Pfeile als auch ihren Speer immer genau ins Ziel zu bringen. Für sie war es nichts besonderes. Sie war nur froh, daß es ihr schnell genug gelungen war, so daß ihr Gefährte nicht verletzt wurde.

Der Elch war schnell aufgebrochen und transportfertig gemacht. Seine Eingeweide wurden zurückgelassen, das verringerte die Last des Tieres von gut 400kg auf knapp 320kg, was für den Transport eine gewisse Erleichterung darstellte. Ihre Gefährten begannen damit, zwei kleinere Bäume zu fällen. Skadi hielt sich da fein heraus, sie hatte ohnehin keine Axt dabei, mit der sie einen Baum hätte fällen können. Eine Weile später war ein kleiner Schlitten gebaut, durch mitgebrachte Seile zusammengehalten und an die drei Jagdgefährten gebunden, die somit ihre Beute zurück ins Dorf bringen konnten, ohne durch ihr Gewicht stark eingeschränkt zu sein.

Auf dem Weg zurück ins Dorf sangen die drei fröhliche Lieder, denn dank ihrer gelungenen Jagd und knapp überstandenen Notsituation war ihre Laune gut. Skadi waren bereits mehrere Humpen Met versprochen, sobald sie wieder zu Hause waren.

Als sie jedoch im Dorf ankamen wich die gute Stimmung einer Verwunderung über das Bild, da sich den dreien bot. Ein großes Feuer brannte, an dem sich die Dorfgemeinschaft außerhalb der Häuser und Hütten versammelt hatte, um trotz der Kälte des Winters nicht zu frieren. Sie hörten angestrengt einem Mann zu, der in der Nähe des Feuers stand und zu ihnen sprach.

Skadi erkannte den Mann nicht, doch er war nicht der einzige, der normalerweise nicht in diesem Dorf lebte. Weitere kräftige, bewaffnete Männer standen bei ihm. Doch der Bevölkerung schien nichts angetan worden zu sein, die bewaffneten Männer hielten die Bewohner nicht gegen ihren Willen am Lagerfeuer fest.

"Was geht da vor?" fragte einer ihrer Begleiter.

"Ich weiß es nicht. Finden wir es doch einfach heraus", erwiderte Skadi.

Skadi entknotete das Seil, das um ihren Torso und ihre Schultern gewickelt war, und die drei ließen den Schlitten mit ihrer Beute am Rande des Dorfes zurück. Die fremden Männer ließen sie und ihre Gefährten ohne Schwierigkeiten zum Feuer durch.

"... und deshalb sage ich euch, schließt euch uns an. Unsere Siege werden glorreich sein. Der Feind ist schwach, verweichlicht und dekadent, aber er ist reich", sprach der Anführer. "Unser König hat es selbst von unserer Göttin Skadi gehört, sie verheißt uns große Siege, wenn wir uns unter seiner Führung zusammenschließen und eine Armee aufbauen, die die Welt bislang noch nicht gesehen hat. Alle, die nicht Skadi folgen, können so besiegt werden."

Skadi runzelte die Stirn. Sie hatte diesen Mann noch nie gesehen, doch was er behauptete war ungeheuerlich. "Du hast wohl ein paar Humpen Met zu viel getrunken", rief sie. "Keine Gottheit ist es wert, ihretwegen Krieg zu führen. Keine Göttin, die Verehrung verdient, würde dies je verlangen!"

Dieser Mann war reichlich dreist. Natürlich war Skadi das Prinzip bekannt, wie man mit Hilfe von Religion, ob man nun selbst daran glaubte oder nur vorgab es zu tun, an sich gute Menschen zu schrecklichen Gräueltaten verleiten konnte, doch hatte sie eigentlich gehofft, daß ihr zurückhaltendes Auftreten unter den Menschen, zumindest was ihre wahre Identität betraf, solchen Auswüchsen auf ihrer Welt Einhalt gebieten würde. Leider war dies offenbar nicht der Fall.

Die Dorfbewohner sahen Skadi erschrocken an. Skadi stellte fest, keiner der Einwohner war bewaffnet, nur die Fremden waren in Rüstung und mit Schwertern und Äxten aufgetreten. Sie konnte verstehen, warum diese Menschen Angst hatten, was auf solch entschiedene Widerworte folgen könnte.

"Zweifle nur", erwiderte der Mann. "Aber zweifle nicht zu lange. Folgt mir und ich werde euch zu Reichtum und Ruhm führen. Widersetzt ihr euch aber, so seid ihr keine wahren Anhänger Skadis und müßt bekämpft werden. Durch unsere Streitmacht wird Skadi hunderttausende neue Anhänger gewinnen, und die falschen unter jenen, die es heute vorgeben zu sein, werden ausgemerzt! So ist mein Auftrag, ich werde ihn ausführen."

"Ich zweifle nicht nur", sagte Skadi standhaft. Sie trat aus der Menge heraus und brachte somit etwas Distanz zwischen sich und die Bewohner des Dorfes. "Ich sage, du bist ein Lügner. Warum sollen Leute, die anders denken, anders glauben, denn den Tod erleiden?" Für sie war das bislang immer ein Totschlagargument gewesen, auf das Agitatoren keine zufriedenstellende Antwort hatten.

"Weil sie die Ehre und das Ansehen unserer Göttin verletzen", entgegnete der Mann. Das war überhaupt keine schlechte Antwort, denn man konnte ihr nur wenig entgegensetzen, wenn man keinen direkten Gegenbeweis hatte. Doch Skadi wollte sich eigentlich nicht zu erkennen geben, wenn es nicht unbedingt notwendig war.

"Eine Göttin interessiert sich doch nicht dafür, was die Menschen von ihr denken", winkte sie ab. Es stimmte nicht, natürlich interessierte sich Skadi für ihr Ansehen bei den Menschen. Sie wollte zwar nicht auf Gedeih' und Verderb geliebt werden, doch sich die Verachtung und den Haß der gesamten Menschheit zuzuziehen, weil eine kleine Gruppe Agitatoren ihren Namen durch den Dreck zog, das wollte sie auch nicht mit sich machen lassen.

Sie wollte sich noch weiter äußern, doch stattdessen wurde sie durch den erschreckten Ruf eines ihrer Jagdgefährten abgelenkt. Sie blickte zu ihm herüber, doch bevor ihr klar wurde, was der Mann von ihr wollte, spürte sie ein Stechen, dann eine seltsame, ungewohnte Wärme in ihrem Unterleib. Für einen Moment gaben ihre Knie nach, sie schaute an sich herunter und sah die Spitze eines Schwertes aus ihrem Bauch schauen.

"Seht dies als Beispiel, was mit unseren Feinden geschieht", gab der Redner an. Die Bewohner des Dorfes waren erschrocken, hinreichend eingeschüchtert, als daß sie sich nicht zu wehren versuchten. Wäre Skadi ein Mensch gewesen, wäre nun ohnehin alle Hilfe zu spät, denn ihre Welt besaß keine Technologie, um derartige Verletzungen versorgen zu können.

Skadis Gesicht war verzerrt vom Schmerz, der sich breit machte, nachdem die erste Überraschung verflogen war. "Das wird dir leid tun", sagte sie, gerade laut genug, daß die umstehenden sie hören konnten. Der Soldat zog sein Schwert schräg aus ihrem Körper zurück, die Schärfe der Klinge verursachte weitere innere Verletzungen. Skadi versuchte einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, doch dies gelang ihr nicht ganz.

Mit Entsetzen schauten ihre beiden Jagdgefährten zu. Skadi sah, daß einer von ihnen zum Bogen griff, doch Skadi schüttelte den Kopf. Sie mußte sich nun konzentrieren, sie mußte die Verletzung heilen und sich zu ihrem natürlichen Erscheinungsbild hin transformieren. Diese Veränderung war für gewöhnlich spielerisch einfach, doch mit einer schmerzhaften Verletzung erforderte es mehr Mühe.

Während sich der Soldat hinter ihr noch wunderte, warum das rote Blut an seinem Schwert die Farbe verlor und zu Wasser wurde, kämpfte sich Skadi wieder auf die Füße. Ihre Haut und ihre Haare wurden zuerst eisblau, dann folgte ihre Kleidung. Währenddessen wurde das aus den beiden Wunden austretende Blut zähflüssiger und dunkelblau, änderte dann seine Fließrichtung. Ihre Wunden schlossen sich, selbst ihre Kleidung reparierte sich selbstständig.

Sie stand aufrecht, trat auf den Anführer der Gruppe zu und blickte ihn aus ihren eiskalten blauen Augen an. "Zu diskutieren ist offenbar sinnlos... doch wer Gewalt anwendet, der muß sie auch erleiden." Vor den Augen aller begann der Mann zu zittern, der Schnee um ihn herum wurde aufgewirbelt und haftete an ihm.

"Aaaahhh...." begann er, doch er konnte seinen Schrei nicht beenden, statt langsam zu verklingen endete er plötzlich, mit dem Einfrieren seiner inneren Organe. Wenige Sekunden später war er zu einem Eisklotz geworden.

Sie drehte sich um, Skadi wollte sich den Soldaten zuwenden, die mit diesem Mann zusammen im Dorf aufgetaucht waren. Doch sie sah diese Menschen nur noch von hinten. Sie entschied sich, sie erst einmal laufen zu lassen. Nach dieser Show bezweifelte sie, daß diese Truppe noch einmal ähnlich auftreten würde.

Sie schloß kurz ihre Augen und nahm wieder ihre menschliche Gestalt an. Als sie daraufhin in die Gesichter der Dorfbewohner blickte, war sie nicht überrascht. Diese Reaktion war es, die sie eigentlich hatte vermeiden wollen. "Ja, ich bin Skadi", bestätigte sie, die bislang bei den Dorfbewohnern als Hilde bekannt gewesen war.

"Wir wollten uns ihm nicht anschließen", sagte eine Frau mit zitternder Stimme.

"Habt keine Angst. Ich möchte nur nicht, daß mein Name mißbraucht wird", erwiderte sie. Doch wie sollte sie den Menschen jetzt erklären, weshalb sie als eine von ihnen getarnt viele Male das Dorf besucht, die gesamte Gemeinschaft derart an der Nase herum geführt hatte.

"Danke, daß du uns gerettet hast", brachte ihr Jagdgefährte hervor. "Wie können wir dir danken? Mein versprochener Met ist kaum angemessen."

"Auf deinem Met bestehe ich", erwiderte Skadi lächelnd. "Denn er ist lecker. Und wir haben doch eine üppige Mahlzeit vorzubereiten."

"Jetzt, da wir wissen, wer du bist... wie können wir uns da denn mit dir an den selben Tisch setzen?" fragte der Dorfälteste, der oftmals für die Gemeinschaft sprach.

"Es wird schwer sein, es zu erklären", begann Skadi, "aber genau diese Reaktion ist der Grund, weshalb ich mich nicht zu Erkennen gegeben habe. Wie kann ich denn als eine von euch behandelt werden, wenn ihr Angst vor mir habt?" Sie setzte sich auf eine schneebedeckte Bank. "Ich wünsche keine Huldigungen, keine Opfergaben, keine Gebete. Ich wünsche nur, daß meine Berge und meine Natur erhalten bleiben, und daß man friedlich miteinander umgeht."

In den Gesichtern der Menschen erkannte sie Erleichterung, jedoch konnte von Verständnis noch keine Rede sein. "Ich werde euch allein lassen", entschied sie schließlich. "Redet darüber, entscheidet euch, ob ich euch hier weiterhin willkommen bin. Dann kehre ich gerne eines Tages zurück." Sie stand wieder auf. "Ich werde mich um diesen König kümmern müssen, der meinen Namen mißbraucht, bevor er einen heiligen Krieg beginnt."
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Calidhris

Calidhris


Charakter : Skadi & Calidhris Zinara

[Skadis Welt] - Mißbrauch Empty
BeitragThema: Re: [Skadis Welt] - Mißbrauch   [Skadis Welt] - Mißbrauch EmptyDi Apr 30, 2013 11:33 am

Sie war sich nicht sicher, ob sie das Dorf noch einmal besuchen würde, doch sie wollte die Situation auf jeden Fall beobachten. Doch vorrangig galt es erst einmal, den Urheber dieses eigenartigen Kultes ausfindig zu machen.

Sie konnte davon ausgehen, daß die soeben vertriebenen Soldaten 'ihr' Dorf in Frieden lassen würden, denn sie hätten sicherlich deutlich zu viel Angst, das Schicksal ihres Anführers zu teilen, so weit konnte sich Skadi schon in ihre Situation hinein versetzen.

Doch was würden sie stattdessen tun? Skadi hatte ihnen einen gehörigen Schrecken eingejagt und ihren Anführer getötet. Normalerweise würde sich ein neuer Anführer hervortun, oder aber die verbliebene Truppe schlösse sich dem siegreichen Krieger an, was in diesem speziellen Fall natürlich keine Option war.

Für Skadi stellte sich das Problem, daß sie keine Angst kannte. Sie kannte zwar Sorge um andere, wie in diesem Fall um das soeben errettete Dorf, doch war das kaum mit einem den Menschen eigenen Selbsterhaltungstrieb vergleichbar. Wenn Skadi einer Gefahr gegenüber stand, so waren kurzzeitige Schmerzen schon das Schlimmste, was sie zu befürchten hatte. Und Schmerzen machten Skadi keine Angst, sie hatte mit ihnen umzugehen gelernt.

Wie also könnte Skadi herausfinden, was Menschen in so einer Situation taten? Sie könnte ihnen folgen, Spuren im Schnee zu verfolgen war so leicht für sie, man konnte nicht einmal ansatzweise von einer Übung sprechen. Aber letztlich wäre das kaum zielführend, Skadi ging nicht davon aus, daß diese Männer zu ihrer Bewegung zurückkehren würden und vermutete außerdem, daß eine Befragung keine verläßlichen Informationen liefern würde, ging sie doch in ihrem mangelnden Verständnis menschlicher Gefühlsregungen davon aus, daß alle unter Einfluß von Angst gegebenen Informationen nur solche waren, von denen der Befragte ausging, daß der Befrager sie hören wollte, so daß der Befragte möglichst schnell die Gefahr von sich abwenden konnte, die ihm Angst einjagte.

Aus diesem Irrglauben heraus gestaltete sich das weitere Vorgehen für Skadi eher schwierig. Wie wollte sie nun verhindern, daß weitere Dörfer in dem von ihr beanspruchten Territorium durch diesen Kult verdorben wurden? Sie setzte sich in den Schnee und dachte über ihre Optionen nach.

Sie könnte natürlich jedes Dorf und jede Stadt aufsuchen und persönlich sicherstellen, daß die Lage noch in Ordnung war, und falls nötig eingreifen. Das, so war sich Skadi einigermaßen sicher, wäre Thors oder Heimdalls Vorgehensweise gewesen. Quasi blind drauf los rennen und alles vor Ort direkt selbst überprüfen, ohne vorher über eine Strategie nachzudenken. Aber Skadi war weder Thor noch Heimdall und hatte auch keine eigenartigen Furchen auf der Stirn.

Am liebsten hätte sie die Sache wie Odin gelöst, doch woher sollte sie zwei Raben nehmen, die nicht nur ihren Anweisungen gehorchten sondern die auch in der Lage waren, ihr gewonnene Erkenntnisse zu vermitteln. Dummerweise hatte Odin Hugin und Munin mitgenommen, als er die Erde verlassen hatte.

Natürlich könnte Skadi auch einfach in die Wolken emporsteigen und sich die Landschaft von oben anschauen. Doch konnte sie aus solch großer Höhe nur wenige Details ausmachen. Also entschied sie sich, ihr eigenes kleines Reich, nach ihr Skandinavien genannt, in Richtung des mitteleuropäischen Festlands zu verlassen und dort nachzusehen, wo dieser Kult vermutlich herkam, denn diese Knalltäte, die sie soeben ins Jenseits befördert hatte, kam sicher nicht aus Skandinavien selbst, dafür hatte sein Akzent zu eigenartig geklungen.

Auf ihrem Planeten umher zu reisen war für Skadi keine Schwierigkeit. Sie folgte dem Fluß, der sie direkt zur Ostsee brachte. Salzwasser erforderte etwas mehr Konzentration von Skadi, da der Salzgehalt ein Gefrieren erst bei niedrigeren Temperaturen ermöglichte, Skadi hatte allerdings schon häufiger eine Reise über die offene See unternommen. Sie hatte sich aber bislang deutlich häufiger auf Spitzbergen, Island oder Grönland aufgehalten, Mitteleuropa war für sie nie so besonders interessant gewesen.

Was für Völker lebten wohl dort? Als sie das letzte Mal dort gewesen war hatte sie es mit den Kelten zu tun gehabt, ein kulturell hoch entwickeltes Volk der Eisenzeit, das aber für Skadis Geschmack noch zu kriegerisch gewesen war. Und während Skadi in Skandinavien die Praxis der Menschenopfer beendet hatte, indem sie unmißverständlich klar gemacht hatte, daß sie solche Opfer nicht wollte, so war ihr das bei den Kelten nicht gelungen, da diese völlig andere Gottheiten verehrten, Skadi dort also keinen Einfluß hatte.

Natürlich hätte Skadi die Einheimischen davon überzeugen können, daß die auf der Erde verehrten Gottheiten alle nur Hirngespinste waren, doch hatte sie bislang davor zurückgeschreckt, diesen Beweis zu erbringen. Bei dem aktuellen Wissensstand der Menschen hätte sie sich nur selbst an die Stelle der Gottheiten stellen können, und das wollte sie eigentlich vermeiden.

Irgendjemand hatte das aber scheinbar für sie getan, und das störte sie doch sehr. Mit entsprechend grimmiger Laune erreichte sie die Insel Fehmarn. Sie hatte sich für den Besuch der Insel entschieden, weil sie es dort mit Menschen zu tun hatte, die regelmäßig die Ostsee bereisten und von denen sie sich verläßliche Informationen erhoffte. Natürlich waren jetzt alle Schiffe im Hafen, niemand bereiste die Ostsee im Winter, wenn er nicht unbedingt mußte. Die neuesten Nachrichten waren also bereits zwei Monate alt.

Doch das störte Skadi nicht, denn sie konnte davon ausgehen, daß diese Missionare auch im Herbst bereits den Kattegat oder das offene Meer überquert hatten. Was sie wissen wollte war wahrscheinlich auch hier bekannt, und falls nicht war dies eine wichtige Information über die bisherige Ausbreitung des Kults.

Skandinavien war noch eine Ansammlung von Städten mit ihrem Umland, ohne eine Zentralgewalt, Skandinaviens Städte hatten allerdings erkannt, daß es allen besser ging, wenn statt Kriege zu führen Handel getrieben wurde. Dabei war sich Skadi ihres Einflusses gar nicht bewußt, denn ihr war gar nicht klar, daß diese Einsicht vor allem daraus erwachsen war, daß Skadi Menschen für ihre ruchlosen Taten bestrafte, wen diese gegen sie selbst in menschlicher Form gerichtet gewesen waren. Skadi wußte nicht, daß dies erst zu einem vorsichtigen Umgang mit Fremden und schließlich zu der Einsicht geführt hatte, daß man Konflikte besser gewaltfrei löste.

Die Ironie der Sache war nur, daß Skadi selbst von Gewalt Gebrauch machte, wenn es ihr angemessen erschien. Sie mußte sich ja nicht um Konsequenzen sorgen, und ihrer Meinung nach war die Gewalt in manchen Situationen durchaus eine sinnvolle Lösung gewisser Schwierigkeiten, die sich nicht einfach wegdiskutieren ließen. Dazu gehörten Skadis Ansicht nach nicht nur direkte körperliche Angriffe.

Als sie aus den Fluten an Land kletterte ließ sie eine Spur aus Salz am Strand zurück, zumindest für die ersten etwa zwanzig Meter ihres Weges. Sie mochte das viele Salz in ihrem Körper nicht, und wie mit allen anderen unerwünschten Stoffen schied sie es einfach aus und ließ es hinter sich in den Sand fallen. Manchmal war diese Fähigkeit sehr praktisch, denn sie konnte auf diese Weise Stoffe in sich aufnehmen, speichern und gezielt wieder abgeben. So funktionierte es unter anderem, daß sie stets einen Pfeil im Köcher hatte, wenn sie einen brauchte.

Sie ging auf das kleine Fischerdorf zu, das sich unweit ihres Landungsplatzes befand. Es war von einer hölzernen Palisade umschlossen, die ungebetene Gäste fern und Haustiere innerhalb der Siedlung halten sollte. Gegen einen militärisch organisierten Angriff half eine solche Verteidigung natürlich wenig, doch im Falle eines Überfalls von Banditen oder Piraten erlaubte eine solche Palisade hinreichend Zeit, daß sich alle Kämpfer bewaffnen und alle Greise und Kinder an einem besonders geschützten Ort innerhalb der Siedlung verbarrikadieren konnten. Oftmals bedeuteten bereits ein bis zwei Minuten Vorwarnzeit den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bei der Abwehr eines Überfalls.

Als sie sich dem kleinen Tor näherte, durch das man das Dorf betreten konnte, wenn man nicht mit dem Boot anreiste, wurde sie vom Wächter verwundert gemustert. "Na wo kommst du denn her?"

"Von draußen, aus den Dünen, den wunderschönen", gab Skadi zur Antwort. "Ich wandere umher, durch das herrliche Weiß, und bewundere mit welch großem Fleiß dieses Dorf hier gebaut wurde, man möchte denken es wär' schon absurde, euch Böses zu wollen, schaut man auf die unheilvollen, spitz zulaufenden Pfähle, man besser ein anderes Ziel wähle. Ich komme her mich am Feuer zu wärmen und von meinen langen Reisen zu schwärmen."

"Du bist eine Skalde!" schlußfolgerte der Wächter. "Bitte, so tritt doch ein. Du bist uns herzlich willkommen."

Skadi lächelte und betrat das Dorf. In dieser nicht schriftlichen Kultur, in der es keine Bibliotheken und Schreibstuben gab, war die Erinnerung an Erzählungen, an das gesprochene Wort, besonders wichtig. Dazu kam, daß Skalden dank ihrer Geschichten und Lieder zu den höchsten und weithin beliebtesten Formen der Unterhalter zählten.

Skadi wußte dies natürlich und nutzte diese Tatsache, um auch als Fremde an den meisten Orten willkommen zu sein. Sie war alt genug, hatte vielen Skalden zugehört und auch selbst genug erlebt, um diese Tatsache für sich nutzen zu können. In Reimen zu sprechen fiel ihr nicht sonderlich schwer, war dies doch nicht nur unter den Menschen eine hochentwickelte Kulturform.

Sie hatte nach ihrem Kontakt mit Terra Nova nicht nur die dort allgemein übliche Sprache gelernt, sondern auch das Lesen der Schrift studiert, völlig anders als die ihr bekannten Runen, die sich nur bedingt für alltägliche schriftliche Korrespondenz eigneten. Skadi war fasziniert von dem enormen kulturellen Reichtum Terra Novas. Sie hatte Wochen damit zugebracht, nur Musik zu hören und Gedichte und Geschichten zu lesen. Es war für sie eine wundervolle Zeit gewesen, ob schon es ihr auch offenbart hatte, wie wenig Faktenwissen sie doch trotz ihres unermeßlich hohen Alters hatte. Inzwischen konnte sie kaum noch verstehen, wie sie es jahrtausendelang ausgehalten hatte, ohne gewissen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen und Phänomenen anständig auf den Grund zu gehen und zu verstehen zu versuchen.

Jetzt, da sie diese Möglichkeiten hatte, wollte sie eigentlich kaum noch andere Dinge tun. Aber, daran mußte sie sich stets wieder erinnern, sie konnte die dringenden Angelegenheiten ihrer Welt auch nicht einfach liegen lassen. Mit Wissen und Macht erwarb man sich schließlich auch Verantwortung, und dieser wollte Skadi unbedingt gerecht werden.

Skadi blickte sich im Dorf um. Es war klein aber schön. Die mit Schilf abgedeckten runden Hütten waren in einem guten Zustand, denn die Einwohner hatten vor dem Winter alles daran gesetzt, alle Schwachstellen auszubessern. Es rauchte aus den runden Löchern an den Spitzen der Dächer und Skadi war angesichts der im Inneren herrschenden Atmosphäre froh, daß Rauch ihr nicht schadete.

Doch wie sie kürzlich erst erfahren hatte war Rauch für die Menschen schädlich. Wenn das aktuelle Problem im Griff war, würde sie wohl damit beginnen müssen, den Menschen eine bessere Lösung als eine offene Feuerstelle mitten in ihrer Hütte vorzuschlagen, auch wenn sie sich selbst noch nicht ganz sicher war, wie genau so etwas aussehen sollte. Auf der einen Seite wünschte sie sich eine Modernisierung der Lebensumstände der Menschen, um ihre Lebensumstände und ihre Gesundheit zu verbessern, doch auf der anderen Seite bedeutete dies auch Bevölkerungswachstum und somit einen größeren Bedarf an natürlichen Ressourcen. Skadi wollte eine Verstädterung und Entwaldung ganzer Landschaften, wie auf vielen anderen Planeten geschehen, über die sie in Terra Novas Datenbank gelesen hatte, lieber vermeiden. Beide Ziele unter einen Hut zu bringen war eine Herausforderung, der Skadi sich bei ihrem aktuellen Wissensstand noch nicht gewachsen sah.

Sie ging auf das größte der Häuser zu und trat ein. Ihre Augen mußten sich erst an das schummrige Licht im Innern gewöhnen, denn draußen blendete die Sonne im Schnee. Obschon sie in der Gruppe nicht bekannt war wurde sie freundlich empfangen. Sie ging davon aus, daß es nicht nur an allgemeiner Gastfreundschaft lag sondern durchaus etwas damit zu tun hatte, daß sie eine vom menschlichen Schönheitsideal ausgehend recht ansehnliche junge Frau war. Auch das wußte sie durchaus zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Sie hatte sich noch nicht einmal einen Platz gesucht, sie schaute noch nach einem, der möglichst weit vom Feuer entfernt war, da hatte sie auch schon einen Humpen Met in der Hand. Skadi lächelte. Es gab inzwischen fast überall in Skandinavien Met, und nun hatte sich dies offenbar auch nach Mitteleuropa verbreitet. War das Getränk noch vor etwas weniger als zweihundert Jahren als Geschenk der Götter bekannt, das als besonderer Gunstbeweis bei der Lagerung von Honig entstand, so hatte Skadi selbst dafür gesorgt, daß die Menschen das Geheimnis der Metherstellung erkannten, da sie selbst so versessen auf dieses Getränk war. So war es inzwischen überall und günstig zu haben und Skadi genoß diesen Umstand.

"Danke sehr", sagte Skadi als sie den Humpen Met annahm. Sie setzte sich auf eine einfache Holzbank an der Längsseite des Langhauses, in dem sich der Großteil der Bevölkerung des Dorfes versammelt hatte.

"Wir haben selten solch göttlichen Besuch", sagte der Mann mit einem Augenzwinkern. "Willkommen in Milsen."

"Verdammt, und ich hatte gedacht, daß man mich in dieser Verkleidung hier nicht erkennt", erwiderte Skadi zur allgemeinen Erheiterung der in der Nähe befindlichen Dorfbewohner.

"So blasphemisch war das gar nicht gemeint", erwiderte der Mann. "Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig. Wenn Skadi das hört..."

"Ihr verehrt Skadi?" fragte sie. "Seit wann denn das? Als ich das letzte Mal auf dieser Insel war hattet ihr doch noch ganz andere Götter."

"Wir haben inzwischen erkannt, daß nur Skadi uns beistehen wird, wenn wir im Norden Krieg führen."

Skadi nahm nachdenklich einen Schluck Met. "Warum wollt ihr denn einen Krieg in Skandinavien führen?"

"Es ist ein sehr wohlhabendes, sogar reiches Land", sagte ein älterer Mann. "Als ich vor über zwanzig Jahren dort war konnte man bereits ihre Dekadenz spüren. Sie haben in der Arroganz ihres Wohlstands ihre Opferpflichten vergessen und mit den alten, heiligen Traditionen gebrochen. Deswegen ist Skadi unserem König erschienen und hat ihm aufgetragen, die vom rechten Weg abgefallenen Menschen zu bestrafen. Sie hat ihm und allen, die ihm folgen, deren Reichtümer als Belohnung versprochen."

Skadi seufzte und schüttelte den Kopf. Sie hätte es sich auch gleich denken können, daß es dem Drahtzieher dieser Aktion um den Reichtum seiner potentiellen Opfer ging. Nur hatte er sich in diesem Fall ein Wesen ausgesucht, das tatsächlich existierte, und dies sollte zu seinem Problem werden.

"Ich halte nichts von Krieg", erwiderte Skadi. "Durch Handel und Austausch von Ideen gewinnt man viel mehr als man jemals erobern kann."

"Das verstehe ich nicht, du siehst aus wie eine Kriegerin", erwiderte der jüngere Mann.

"Ich bin Jägerin", sagte Skadi, "und ich wandere durch aller Herren Länder, um Dinge zu sehen und freundliche Menschen zu treffen."

"Dann kannst du uns doch sicher als Kundschafterin helfen", schlug der jüngere Mann vor. "Tu es lieber, bevor du dich in einer neuen Ordnung auf der falschen Seite wiederfindest."

Skadi kam eine Idee. "Dann müßt ihr mich aber davon überzeugen, daß es wirklich die richtige Sache ist. Wie hat man euch denn dazu gebracht, zur Verehrung Skadis zu wechseln? Das gab es doch so weit im Süden vorher nicht."

"Wir waren auch zuerst skeptisch", berichtete der ältere Mann, während sich die beiden jüngeren zu Skadi setzten. "Aber uns ist klar geworden, daß die Götter, die wir früher verehrten, entweder nie existierten oder uns verlassen haben."

So weit konnte Skadi die Ausführungen durchaus verstehen. Währen diese Götter real, und würden sie sich tatsächlich um die Menschen hier kümmern, so kämen sie den Menschen in einer Notlage sicher zur Hilfe. Doch Skadi hatte für diese Menschen auch nie etwas getan, wie also wurden sie überzeugt?

"Und weil andere militärisch stärker waren hatten sie göttliche Unterstützung?" fragte Skadi.

"Nein, daran lag es nicht", meinte der junge Mann. "Es waren ja nur zwanzig Leute, mit denen wäre selbst unser Dorf spielend fertig geworden. Damals lebten hier noch mehr Menschen. Doch die anderen sind nun ein Teil der Armee für die große Invasion des Nordens, die im Frühjahr beginnt."

Das waren wichtige Informationen für Skadi. Eine solche Invasion mußte sie natürlich verhindern, im Notfall sogar zurückschlagen. Sie mochte es nicht, sich in die Kriege der Menschen einzumischen, doch in diesem Fall sah sie sich dazu genötigt.

"Sie hatten göttliche Gaben erhalten, sie konnten Wunder vollbringen", fuhr der Greis fort. "Daher wissen wir, daß diese Menschen die Wahrheit gesagt haben."

Skadi runzelte die Stirn. Sie konnte es sich kaum vorstellen, daß wirkliche Wunder vollbracht wurden. Sie stellte sich bereits geistig auf Scharlatanerie ein.

"Sie konnten mit einem Stück Spiegelglas und dem Licht der Sonne ein Feuer entzünden. Sie haben uns den Spiegel gegeben, wir können das jetzt auch. Das war nur ein Vorgeschmack auf die Gunst, die Skadi ihnen erwiesen hat. Und eine solche Magie auf unserer Seite wird uns sicher gut tun."

Ein einfacher Trick, dessen Prinzip Skadi sofort klar war. Aber wer keine Zeit in der Bibliothek Terra Novas zugebracht hatte, der konnte sich auch kaum vorstellen, warum diese Technologie kein Wunder war - vorausgesetzt, man war nicht irgendwie selbst auf diese lustige aber aus Skadis Sicht auch völlig nutzlose Idee gekommen. Skadi hatte leider noch kein Verständnis der Wichtigkeit solcher naturwissenschaftlicher Entdeckungen für die Entwicklung der Menschen.

"Das ist wirklich beeindruckend", erwiderte sie. "Wo sammelt sich denn die Armee, die den Norden zu bezwingen hofft?"

"Oh, da mußt du nach Haithabu gehen", erklärte ihr der gutmütige alte Mann, der offenbar gar nicht auf die Idee kam, daß es sich bei Skadi um eine Spionin handeln könnte.

"Das werde ich", lächelte sie. "Doch erst einmal bleibe ich hier. Es ist gemütlich hier und wo der Met fließt fühle ich mich wohl." Sie hatte es nicht eilig, der Winter würde noch mindestens zwei Monate dauern, und der Met hier war gut und die Menschen freundlich, also warum nicht das Fest feiern, das hier gefeiert wurde?
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Calidhris

Calidhris


Charakter : Skadi & Calidhris Zinara

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BeitragThema: Re: [Skadis Welt] - Mißbrauch   [Skadis Welt] - Mißbrauch EmptySa Mai 04, 2013 11:50 am

Die Nacht war schön gewesen. In ihrem menschlichen Körper war Skadi sogar in der Lage zu schlafen, auch wenn sie das eigentlich gar nicht mußte. Aber mit zwei strammen Kerlen an ihrer Seite und ohne Eile, da gönnte auch sie sich eine Auszeit.

Mitten im Winter war es schon fast Mittag, als Skadi langsam von der Sonne geweckt wurde. Im Raum war es inzwischen kühl geworden, das Feuer war nur noch ein kleiner Haufen Glut. Skadi fand es umso gemütlicher auf dem weichen Lager und wollte eigentlich gar nicht aufstehen. Das Feuer im Haus hatte eigentlich nur gebrannt, um das Haus trocken zu halten und nicht dem Verfall preiszugeben, denn die Besitzer waren noch im Herbst in Richtung Haithabu aufgebrochen.

Aber gerade dieser Umstand machte das Haus zu einem so guten Liebesnest, in dem niemand auf die Idee kam, die drei zu stören. Sie streckte sich und schob dabei ihren unbekleideten Körper unter der Felldecke hervor. Die Tür war geöffnet und das Licht der Sonne schien hinein, auch gelangte auf diese Weise kalte Luft ins Haus und zog über der Hitze der Glut durch das Dach wieder ab. Da sie auch den Rauch mitnahm war es im Innern des Hauses durchaus angenehm. Die beiden Männer neben ihr hatten noch mit dem Alkohol und den Anstrengungen der Nacht zu kämpfen und waren daher noch nicht so munter wie Skadi - und ihnen sagte auch die Kälte im Raum nicht so zu.

Zum Glück hatten sich beide mit dem Konsum von Bier und Met zurück gehalten, ansonsten wäre Skadi auch nicht mit in diese Hütte gekommen. "Guten Morgen", grüßte sie lächelnd. Da sie keinen Schlaf brauchte war sie auch nach den wenigen Stunden der Ruhe nicht müde, und da Alkohol ihren Körper nicht beeinflußte hatte sie auch kein Problem mit der beachtlichen Menge, die sie am Abend zuvor konsumiert hatte. Die beiden Männer schien genau das sehr zu verwundern.

"Es ist ja fürchterlich kalt", sagte Rodewin, der ältere von beiden.

"Ich fache das Feuer wieder an, dann müßt ihr nicht frieren", erwiderte Skadi lächelnd.

"Ist dir denn nicht kalt?" fragte Arnulf.

"Nein, ich bin ein Kind des Nordens", erwiderte Skadi. "Ich komme aus den Landen, die ihr zu erobern gedenkt. Das was ihr Kälte nennt ist für uns ein lauwarmer Frühlingstag."

"Und du willst wirklich nach Haithabu, um eine Invasion gegen deine Heimat zu unterstützen?" fragte Arnulf.

"Nein", erwiderte Skadi. "Ich werde den Anführer dieser Bewegung aufsuchen und die Invasion verhindern." Sie konnte ruhig die Wahrheit sagen, sie hatte ja nichts zu befürchten.

"Meinst du wirklich, daß dir das gelingen wird?" fragte Rodewin skeptisch.

"Ich denke schon. Es gibt gewisse, sagen wir unumstößliche Beweise dafür, daß diese Invasion falsch ist und fehlschlagen wird, wenn sie tatsächlich stattfinden sollte. Und meiner Meinung nach muß eine solche sinnlose Zerstörung und Verschwendung von Leben verhindert werden."

"Du wirst Hilfe brauchen, um das Ziel zu erreichen", sagte Arnulf.

"Vielleicht könnten wir dir helfen, wenn du wirklich etwas in der Hand hast? Wir könnten dich zumindest auf der langen Reise beschützen. Das Festland ist in den letzten Jahren sehr unsicher geworden, viele der wehrfähigen Männer sind nicht mehr zu Hause, um Höfe und Dörfer zu verteidigen", warnte Rodewin.

"Das ist ein sehr rührendes Angebot", sagte Skadi lächelnd. Als das Feuer wieder entfacht war kehrte sie zum Lager zurück und kletterte wieder unter das wärmende Fell. "Aber ich bin das Reisen gewöhnt, und als Meisterin der Jagd werde ich doch wohl mit ein paar Banditen fertig."

"Du kannst noch so viel Erfahrung mit der Jagd haben, du wirst nicht mit einer ganzen Bande fertig, Sigrid", entgegnete Rodewin.

Er hatte natürlich vollkommen Recht und beide mitzunehmen würde sicher die Reise angenehmer gestalten. Trotzdem konnte Skadi die beiden nicht mitnehmen, wenn sie auf ihre Weise reisen wollte, denn sie hatte keine Ahnung, wie man Menschen auf diese Weise durch das Wasser schicken konnte, so daß diese auch überlebten. Außerdem ging sie davon aus, daß diese beiden Männer sich aus einem ganz anderen Grund mit ihr auf den Weg machen wollten - nicht, daß sie etwas dagegen gehabt hätte.

Sie kuschelte sich an sie. "Natürlich, das ist schon wahr. Aber ich habe auch nichts, was sich zu stehlen lohnt." Sie schloß ihre Augen.

"Welche Beweise hast du eigentlich?" fragte Arnulf.

"Bevor ich euch das verrate, sagt mir erst einmal, warum ihr überhaupt Interesse daran habt, diese Invasion zu verhindern", wollte Skadi wissen.

"Du hast schon Recht", sagte Rodewin, der die körperliche Nähe zu Skadi sichtlich genoß, ihr aber trotzdem die Frage vernünftig beantworten wollte. "Wir waren so lange sich die ältesten unter uns erinnern können ein Fischerdorf, das vom Reichtum des Meeres, der Fruchtbarkeit des Landes hinter den Dünen und dem Handel mit anderen Küstenorten bescheiden aber recht sicher leben konnten. Mit Krieg riskieren wir nur, daß es uns schlechter gehen wird."

"Außerdem haben wir dem Norden viel zu verdanken, nicht nur deine entzückende Gesellschaft und den Met", fügte Arnulf hinzu. "Viele neue Ideen kommen aus dem Norden, und die haben unser Leben ganz ohne Gewalt und Tod bereichert und die Arbeit vereinfacht. Wir haben uns nicht der großen Armee angeschlossen, weil wir lieber hier bleiben wollen. Klar, wir sind jung und kräftig..."

"Das habt ihr mir schon bewiesen, mein lieber Arnulf", warf Skadi kichernd ein.

Alle drei lachten. "Wir wollen keine Schätze rauben, wir sind hier geblieben, damit unser Dorf nicht von ein paar Piraten überfallen wird und wir nach dem Krieg nur noch einen entvölkerten Trümmerhaufen vorfinden. Dann hätten wir alles verloren, und kein Reichtum dieser Welt kann es uns ersetzen", beendete Rodewin die Ausführungen seines Freundes. "Wir sind keine Feiglinge."

"Nein, wärt ihr feige hättet ihr mir davon gar nicht erzählt", folgerte Skadi. "Also, meine Beweise... überlegt einmal, welche Fähigkeiten Skadi hat. Sie kann zum Beispiel Schneestürme und Eisregen hervorbringen, alle Gewässer gefrieren lassen, selbst das Meer, wenn sie das wünscht. Was soll sie also mit einer Armee von Menschen, um jene zu bestrafen, auf die sie sauer ist?"

"Das leuchtet ein, aber es ist kein Beweis", sagte Rodewin.

Er war klüger als Skadi erwartet hatte. Aber sie wollte ihm eigentlich keinen wirklichen Beweis erbringen. "Man braucht nicht immer einen physischen Beweis", sagte sie mit Überzeugung. "Rationale, logische Überlegungen haben auch Beweiskraft. Wenn zwei Fakten zueinander im Gegensatz zu stehen scheinen, sind entweder die Fakten falsch oder die Schlußfolgerung, die man aus ihnen zieht." Zumindest fand Skadi, daß es eigentlich so sein sollte.

"Ich spiele mal den Skeptiker", erwiderte Rodewin. "Ich könnte einwerfen, daß Skadi von uns einen Beweis unserer Ergebenheit möchte, damit sie weiß, daß wir sie auch wirklich verehren werden, wenn es die Menschen im Norden schon nicht mehr tun."

Daran hatte Skadi noch gar nicht gedacht. Der gute Mann hatte das Problem am richtigen Ende gepackt. Sie lächelte und küßte ihn. "Das stimmt, darüber werde ich noch nachdenken müssen."

Ihre erfreute Reaktion auf das Erkennen eines Gedankenfehlers konnten beide Männer nicht nachvollziehen. "Wir sollten uns zusammen setzen und uns eine wirklich stichhaltige Argumentation überlegen, der man einfach nicht widersprechen kann", schlug Arnulf vor.

Skadi mußte zugeben, daß solche Gedankenspiele durchaus interessant waren, doch waren sie in ihrer Situation auch unnötig. Aber das konnten Arnulf und Rodewin natürlich nicht wissen. "Vielleicht später", erwiderte sie. "Aber ihr könnt nicht mit mir kommen. Ihr müßt euer Dorf beschützen. Ich werde es schon schaffen." Sie hob ihren Zeigefinger. "Nein, keine Widerrede. Zeigt mir lieber noch einmal, was für kräftige Burschen ihr seid."

Das ließen sich beide natürlich nicht zweimal sagen. Es war die perfekte Ablenkung und außerdem hatte Skadi ihren Spaß daran.

Einige Zeit später, Skadi hatte sich inzwischen angezogen und Arnulf hatte Frühstück besorgt, saßen die drei an der Feuerstelle. Rodewin war noch immer nicht sicher, daß Skadi das von ihr gesteckte Ziel auch wirklich erreichen könnte. "Wie willst du es eigentlich schaffen, bis zum König vorgelassen zu werden?" fragte er.

"Na wer wird schon einer Frau wie mir den Weg versperren?" antwortete Skadi grinsend.

"Gut, wie willst du es schaffen, lebendig wieder heraus zu kommen?" bohrte Arnulf weiter. "Denke daran, wer sich weigert der neuen Lehre zu folgen lebt gefährlich."

"Ich weiß", seufze Skadi. "Eine Gruppe von Kriegern hat ein Dorf in meiner Heimat zu bekehren versucht und wollte mich töten, als ich ihnen die Stirn bot."

"Du hast eine ganze Gruppe besiegt?" fragte Arnulf ungläubig.

"Wie gesagt, ich bin eben eine Meisterin der Jagd", grinste Skadi und biß von ihrem Brot ab. "Aber macht euch keine Sorgen, ich schaffe das schon. Ihr müßt hier bleiben, und wagt euch mit wurer Meinung ja nicht heraus, denn ihr habt nicht meine besonderen Fähigkeiten des Überlebens.

"Nun gib mal nicht so an", lachte Arnulf.

"Aber es stimmt schon, wir haben Familie und können es uns kaum leisten, hier auf Widerstand zu stoßen", fügte Rodewin hinzu.

"Ich werde heute noch aufbrechen", sagte Skadi. "Die Strecke über den Sund ist kurz und das Wetter ist ruhig. Verhaltet euch ruhig und wartet ab. Wenn der Frühling kommt werden eure Nachbarn und Freunde zu euch zurückkehren, so sie noch nicht im Kampf gefallen sind."

"Ich hoffe du hast Recht", meinte Rodewin.

"Macht euch keine Sorgen", wiederholte Skadi lächelnd.

"Wirst du auch zurück kommen?" fragte Arnulf.

"Ich verspreche nichts, doch wenn ich mal wieder in der Gegend bin so weiß ich ja, wo ich freundlich und sogar liebevoll empfangen werde", gab Skadi lächelnd zur Antwort. Sie konnte sich durchaus vorstellen, hin und wieder hierher zu kommen, denn diese beiden Männer gefielen ihr, und das nicht nur, weil sie im Bett gut aufeinander eingespielt waren.

Skadi machte sich nach dem 'Frühstück' wieder auf den Weg. Die Sonne war schon fast wieder untergegangen, doch das störte sie nicht, Sie überquerte den Fehmarnsund auf die ihr ureigene Art und Weise und machte sich dann über Land, im entspannten Skilanglauf, auf den Weg in Richtung Haithabu.

Sie wußte nicht genau wo diese Stadt lag, nur, daß sie an der Nordseeküste zu finden war, hoch im Norden des Festlandes. Daher reiste sie einfach gen Westen und würde schon irgendwann an der Küste ankommen und jemanden fragen können, der genauer Bescheid wußte. Die Reise durch das winterliche Europa war ohnehin schon lohnenswert an sich, denn sie hatte diese Landschaft seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr betreten, und ihre Erinnerungen an Details waren seither verblaßt.

Skadi dachte über die Informationen nach, die sie in Milsen erhalten hatte. Es war sicherlich dem Wohlstand der Menschen hier nicht zuträglich, daß die halbe Landschaft entvölkert war. Skadi rechnete bereits mit einem Ernteausfall beträchtlichen Ausmaßes. Das würde bedeuten, daß der großen Armee gar keine andere Wahl als ein Eroberungsfeldzug bliebe, um der Bevölkerung in den eroberten Gebieten ihre Nahrungsmittel abzunehmen.

Das bedeutete, daß Skadi dafür sorgen mußte, daß die Krieger vor Beginn der Vegetationsperiode wieder zu Hause waren, wenn Skadi weitere massive Unruhen durch eine Hungersnot vermeiden wollte. Und dabei hatte sie noch nicht einmal begonnen, sich über das Banditenproblem Gedanken zu machen. Würde sich das von selbst erledigen, wenn alle Dörfer ihre jungen Krieger zurück erhielten?

Das hing sicher zu einem großen Teil davon ab, aus welchem Grund mehr Banditen als gewöhnlich durch die Lande streiften. Doch Skadi wollte sich um dieses Problem erst einmal nicht kümmern. Wenn alles gut ging, könnte die hier einheimische Bevölkerung sich bald selbst wieder um ihre eigenen Probleme kümmern. Skadi war schließlich nicht ihr Kindermädchen.

Obschon sie nichts von Banditen zu befürchten hatte hielt sie doch Ausschau nach ihnen. Sie reiste in ihrer menschlichen Form, da sie zur Zeit in ihrer natürlichen Gestalt nicht gesehen werden wollte. Eigentlich erregte sie so nicht allzu viel Aufsehen, wäre da nicht der Mangel an Gepäck und der Umstand, daß gerade junge blonde Frauen auf Sklavenmärkten besonders hohe Summen erzielten.

Zum Glück hatte der Handel mit Sklaven in Skandinavien bereits vor fast fünfhundert Jahren ein Ende gefunden - aber hier in Mitteleuropa und weiter südlich war er noch immer ein blühendes Geschäft. Doch damit konnte und wollte Skadi sich nicht auch noch befassen. Den Schritt hin zu einer freien Gesellschaft mußten die Menschen schon selbst tun.

Andererseits hatte sie sich in Skandinavien um das Problem gekümmert, vor allem weil sie sich in ihrem eigenen Territorium, in dem die Menschen lebten, weil Skadi sie duldete, so lange sie sich einigermaßen anständig benahmen, für sich selbst das Recht heraus nahm, gewisse grundlegende Spielregeln zu bestimmen. Aber das konnte Skadi nicht auf ihrer gesamten Erde tun, obwohl man ihr formal die Herrschaft über den gesamten Planeten übertragen hatte, als alle anderen Vertreter ihres Volkes die Erde verließen.

Inzwischen war sie sich aber nicht mehr sicher, ob es nicht vielleicht an der Zeit war, diese Haltung zu überdenken. Sie hatte in Terra Novas Bibliothek einiges zum Thema politische Theorie gelesen, weil sie von den Erfahrungen und auch aus den Fehlern anderer lernen wollte. In einigen der Werke wurde die gut gemeinte autokratische Herrschaft einer Person, die in der Lage war, die verschiedenen Kräfte in einem Staat zu einen, als die beste Form der Herrschaft beschrieben. Andere gaben der Demokratie den Vorzug, weil eine solche Form der Diktatur nicht stabil wäre. Irgendjemand käme immer von diesem Weg ab, wenn auch manchmal Generationen später.

Dieses Problem hatte Skadi natürlich nicht. Da sie unsterblich war konnte sie Stabilität garantieren. Ihre Schwierigkeiten waren anderer Natur, nämlich zum Einen, daß sie überhaupt keine Erfahrung im Regieren und kein Organisationstalent besaß, und zum Anderen, daß sie diese große Verantwortung eigentlich gar nicht tragen wollte. Aber je länger sie über dieses Thema nachdachte desto mehr verdeutlichte sich ihr die Notwendigkeit dieser Maßnahme, wenn ihre Welt nicht durch Kriege und kulturelle Konflikte zwischen den Menschen vor die Hunde gehen sollte.

Und sie hatte so etwas inzwischen einige Male gesehen, mehrere Planeten Erde in diversen Paralleluniversen waren entweder vollkommen zerstört oder zumindest für die meisten ihr bekannten Lebensformen unbewohnbar geworden. In den meisten Fällen waren die Menschen selbst die Ursache dafür gewesen, in anderen Fällen - und auch das war eine Sorge, der sie sich früher oder später widmen mußte - andere Lebensformen, denen die Erde schlicht im Weg gewesen zu sein schien. Sie hatte die Befürchtung, daß ihre Erde dieses Schicksal eventuell teilen könnte, und das wollte sie unbedingt verhindern.

Sie hatte nur leider überhaupt keine Ahnung, wie sie das alles anstellen wollte. Ihr waren gewisse Grundsätze wichtig, wie beispielsweise persönliche Freiheit. Auch wollte sie die kulturelle Vielfalt ihrer Heimatwelt erhalten, und die wäre durch zu viele einheitliche Regeln gefährdet.

Skadi entschied, mit dieser Bewegung zu beginnen. Die Menschen waren ohnehin bereit ihr zu folgen und sie mußte einfach deutlich in Erscheinung treten und das Ruder herumreißen, allein schon um ihren guten Ruf wiederherzustellen. Sie hatte nicht übel Lust, sich diesen König zu schnappen und in ein Mahnmal aus ewigem Eis zu verwandeln. Nur die Erkenntnis, daß Herrschaft durch Terror und Gewalt, egal aus welch berechtigtem Zorn heraus, der falsche Weg war, hielt Skadi davon ab, diesem Wunsch nachzugeben und die Sache schnell und unkompliziert zu beenden.

Der Geruch von Rauch unterbrach ihre Überlegungen. Es war kein typisches Feuer, und es wurde gerade ein Hirsch darüber zubereitet. Wer campierte denn mitten im Winter unter freiem Himmel? Sie konnte kein Feuer sehen, und da es sehr dunkel war hätte sie es eigentlich sehen müssen, wenn es nicht irgendwo verborgen war. Entweder es war bereits erloschen und sie roch nur noch die Reste oder jemand gab sich große Mühe, nicht entdeckt zu werden.

Zu dumm nur, daß Menschen im Winter nicht ohne zumindest ein wenig Wärme auskamen. Skadi drehte sich ein wenig nach rechts, in den angenehm eisigen Nordwestwind, und folgte dem Brandgeruch in Richtung seines Ursprungs. Sie mußte nicht weit gehen, bereits nach wenigen Kilometern fand sie eine im Licht des fahlen Mondes gerade so erkennbare kleine Ansammlung von Zelten und zehn Pferde. In einem Baum saß ein junger Mann und fror. Er sollte Wache schieben, hatte Skadi aber noch nicht bemerkt.

Die Nacht war fast vorüber, also beschloß Skadi, einfach auf den Sonnenaufgang zu warten. Sie wollte wissen, was diese Männer hier taten, denn vielleicht waren diese Informationen relevant. Um erst einmal nicht aufzufallen verschmolz sie mit dem Schnee, der um die Zelte herum lag. Sie mußte nun lediglich warten, bis sich in der Gruppe wieder Aktivität einstellte.

Diese ließ nicht lange auf sich warten, denn schon kündigte sich im Osten ein klarer, sonniger Wintertag an. Als es hell genug war kletterte der Wächter aus dem Baum und weckte die anderen. Skadi konnte jeden Schritt des Mannes im Schnee spüren, was noch immer ein ungewohntes und eigenartiges Gefühl war. Als sie merkte, wie sich einige zur Morgentoilette in die Büsche drückten zog sie sich aus diesem Bereich des Schnees lieber zurück. Zwar kannte sie keinen Ekel, aber unangenehm war es trotzdem.

"Wenn wir uns ran halten schaffen wir heute noch die Strecke bis zum Plöner See", sagte einer der Männer. "Dann brauchen wir nur noch drei Tage und sind wieder am Schiff."

"Unsere Pferde haben nicht mehr genug Futter für vier Tagesreisen. Wir müssen unterwegs irgendwo welches auftreiben", meinte einer der anderen.

"Oder zwei der Pferde schlachten. Wir brauchen sie eigentlich nicht mehr, denn fast alle Vorräte sind verbraucht. Und wir müßten den Rest der Strecke nicht mehr jagen", schlug ein dritter vor.

"Ach, hätten wir doch unsere Hunde..."

"Das wäre doch viel zu auffällig, dann wüßte doch jeder sofort, daß wir keine Einheimischen sind."

Skadi stutzte. Die Männer sprachen in der ihr bekannten nordischen Sprache. Das war ihr zunächst gar nicht aufgefallen, denn die Sprache der hier heimischen Bevölkerung war ja eigentlich recht ähnlich, so daß Skadi sie verstehen konnte. Sie nahm hinter einem dicken Baum wieder ihre menschliche Gestalt an, diesmal ohne Skier, und trat vor die Männer.

Diese griffen zu ihren Waffen, attackierten sie jedoch nicht, als sie sahen, daß Skadi allein war und ihre Waffen noch beide auf dem Rücken trug. "Wer bist du?" fragte der Anführer, nun gekonnt den Dialekt der Einheimischen nachahmend.

"Nur eine Frau auf Wanderschaft", entgegnete Skadi, in ihrer nordischen Sprache sprechend, denn den Dialekt der Einheimischen zu imitieren hatte sie nie gelernt. "Ihr könnt eure Waffen senken, ich werde euch nicht gefährlich. Was tut ihr hier? Weshalb die Eile zurück zur See? Ihr wollt doch nicht etwa mitten im Winter das offene Meer queren?"

"Du hast uns belauscht", folgerte der Anführer. Schnell ergriffen zwei der Männer Skadis Arme und hielten sie fest. "Wir können dich nun nicht mehr gehen lassen. Wir werden dich mit hoch in den Norden nehmen."

Skadi blieb ruhig. "Da komme ich gerade erst her. Mein Ziel ist Haithabu, ich muß zum König."

"Du wirst mit uns kommen. Wir dürfen nicht gefaßt werden, und wenn du mit dem König unter einer Decke steckst können wir dich erst recht nicht gehen lassen." Die Gesichtszüge des Mannes wandelten sich in Richtung Verärgerung. "Wer bist du? Sag mir deinen Namen und was du beim König willst."

"Mein Name ist Skadi und ich möchte die große Invasion des Nordens verhindern", erwiderte sie. Dies brachte ihr nur eine schallende Ohrfeige ein, denn der Man war mit ihrer Antwort nicht zufrieden.

Sie grummelte. "Was?!"

"Diese Leute behaupten, Skadis Hilfe zu haben, und du machst Witze darüber", schnauzte er. "Ich glaube kein Wort davon, weder denen noch dir."

"Nein, keine Witze", sagte Skadi. "Ich zeige mich für gewöhnlich nur nicht in meiner natürlichen Gestalt. Aber da ihr aus meiner Heimat stammt dachte ich, ich könnte ehrlich mit euch sein." Sie wechselte vor den Augen der Männer in ihre natürliche Form.

Alle wichen einen Schritt zurück. Der Anführer wurde kreidebleich und fiel vor ihr auf die Knie. Er umfaßte ihre Beine und senkte den Kopf.

"Ich habe mich nicht auf die Seite des Königs geschlagen", erklärte Skadi. "Ich habe erst vorgestern von dieser Bewegung erfahren, die meinen Namen in den Dreck zieht. Niemand dort hat von mir einen Auftrag oder irgendwelche Versprechen erhalten, und ich werde so ein Vorgehen nicht dulden. Doch sind noch zwei Monate Zeit und ich möchte erst einmal genau wissen, wie diese Sache entstanden ist und welche Ausmaße sie bislang angenommen hat." Ihre verärgert klingende Stimme trug nicht gerade zur Beruhigung der Männer bei.

"Ich dachte du wolltest uns verraten, daher schlug ich dich", sagte der Anführer. "Bitte töte uns nicht."

"Steh auf und laß den Unsinn", antwortete Skadi ungehalten und zog ihn wieder auf die Füße. "Ich kann deine Frustration ja verstehen. Und es geht um euer Leben, was ist da im Vergleich mein Ruf?"

"Wir werden mit unserem Leben dafür einstehen, deinen Ruf zu schützen", erwiderte er.

"Ach, so ein Unsinn", gab Skadi zurück, deutlich weniger taktvoll, als sie aufgrund der Ernsthaftigkeit seines Angebots vielleicht hätte sein sollen. "Das schaffe ich schon selbst, nach Möglichkeit ohne zu viele Leute dafür umbringen zu müssen. Das ist ja gerade der Punkt, ich bin mächtig genug, daß ich keine menschliche Armee brauche. Aber sagt mir, was ihr hier erfahren habt."

"Wir haben uns über die Truppenstärke informiert", begann ein älterer Mann zu berichten. "Es sind schon fast fünfzigtausend Mann in einem Lager bei Haithabu versammelt. Sie haben viele Pferde und außerordentlich viel Nahrung gehortet, um ihre gesamte Expedition so ernähren zu können. Wir müssen schnell nach Hause zurück. Wen wir kein großes Heer mobilisieren und selbst für ausreichende Nahrungsvorräte sorgen sind wir verloren."

"O Skadi, so schenke uns Jagdglück, denn nur durch deine Elche und Rentiere werden wir nicht hungern müssen, wenn unsere Bauern als Krieger im Felder stehen und unsere Fischer zur See feindliche Verbände abwehren", bat ein anderer.

Skadi konnte seine Sorgen und Nöte verstehen, doch zu viel Jagd war keine Lösung. "Sorgt euch nicht, ihr werdet die Felder bestellen und in der See friedlich fischen können. Ich werde die Invasion aufhalten. Ich werde mit dem König reden, er wird mein Angebot, der Krone zu entsagen aber sein Leben behalten zu dürfen, sicher nicht abschlagen."

"Nein, sicher nicht", antworteten zwei der Männer.

"Kehrt nach Hause zurück. Ich sorge für eine ruhige See und einen günstigen Wind, in vier Tagen. Denkt nicht mehr an die Bedrohung, doch erwartet in Kürze einige Änderungen der politischen Landschaft. Ein Reich, dessen Wohlstand sich auf Eroberung gründet, dulde ich hier nicht."

Skadi war sich nur noch nicht sicher, was sie stattdessen einführen sollte. Alle großen politischen Institutionen, die sie bislang studiert hatte, schufen Identität auf der Basis einer Abgrenzung nach außen. Und alle erhielten einen bedeutenden Anteil ihres Zusammengehörigkeitsgefühls aus der Notwendigkeit der Abwehr äußerer Gefahren heraus, oder aber auf der Basis eigener wirtschaftlicher Stärke gegenüber anderen Regionen, die Arbeitskräfte oder Rohstoffe lieferten.

Nichts von dem wäre für Skadis Situation langfristig geeignet, und das wußte sie. Ein auf militärischer Stärke basierendes Reich mußte erobern oder eingehen, allein schon weil es sehr teuer war, eine Armee zu unterhalten. Ein Reich, das umliegende Regionen wirtschaftlich ausbeutete sagte Skadi ebenfalls nicht zu.

Nun konnte sie durch das ihr über Terra Nova zugängliche Wissen einige Zeit lang für einen von innen heraus motivierten Aufschwung sorgen, indem der Lebensstandard gehoben wurde und dank verbesserter Landwirtschaft eine größere Bevölkerung ernährt werden konnte, aber dann ergab sich wieder das Problem, daß mehr Menschen auch mehr Platz benötigten. Skadi wollte keine Überbevölkerung, und sie wollte das Problem auch nicht erst in zwei Jahrtausenden zu beseitigen beginnen, denn dann wäre es für viele unwiederbringliche Naturräume bereits zu spät, sie wären verloren. Also mußte verhindert werden, daß das Problem überhaupt erst auftrat. Nur wie Skadi das anstellen wollte, ohne den Menschen eine Verbesserung der Lebensbedingungen zu versagen, daran würde sie noch arbeiten müssen.

"Ich werde mich wieder auf den Weg machen", sagte sie schließlich. "Geht heim und sorgt euch nicht."
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Calidhris

Calidhris


Charakter : Skadi & Calidhris Zinara

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BeitragThema: Re: [Skadis Welt] - Mißbrauch   [Skadis Welt] - Mißbrauch EmptySo Sep 08, 2013 12:27 pm

[OOC: Mal ein Versuch in einem etwas anderen Format, mehr in der Form, in der die nordischen Sagen literarisch vorliegen]

Nach Tagen der Reise kam Skadi dann
Eines Morgens früh bei Haithabu an.
Die Stadt lag verschlafen ganz auf flachem Land
Daß Skadi sie hatte fast gar nicht erkannt.
Sie lag nicht, wie sie dachte, an Nordsees Küste vor,
Sie lag, geneigt nach Osten, am Haddebyer Noor.
Ein Wall sie umschlossen, von drei Seiten sie wehrte
Heran kam man vom Wasser mit manchem Gefährte.
Ein Tor jedoch gab es, es war fest verschlossen
Bewacht wurd' es von zwei jungen Dorfgenossen.
Dorthin sich Skadi ganz offiziell wandte,
Trat sie auf als des Jarls Eldgrims Gesandte.

"So öffnet das Tor mir, gereist bin ich weit,
Man schickte mich aus noch vor des Winters Zeit.
Muß zu eurem König mit der Botschaft gelangen,
Mein Herr hat 'nen Spion aus'm Norden gefangen."
Hinein gelangt war sie, leicht fand sie den König,
Als einz'ger Bau war seine Hall nicht eintönig
Sondern farbenfroh bemalt, von Mustern umgeben.
Er saß dort umringt, darauf mußte sie achtgeben,
Es waren dort gut und gerne einhundert Mannen,
Die am Feuer so manche Erzählung ersannen.
Skadi mochte nicht zu ihm, sie wollt' keine Zeugen,
Ließ den Skalden die Leute davon überzeugen
Wie der König alleine, mit Schwert und Feuer,
Bestand ein gar mächtiges Seeungeheuer.

Skadi glaubte nicht, was man dem König zuschrieb,
Sie wußt' wer zu Land und See sein Unwesen trieb.
Der König genoß es sich feiern zu lassen,
Doch Skadi wollte nun erstmal Essen fassen.
Ihr war nicht gelegen am großen Auftritt
Indem sie seine Taten offen bestritt,
Um gehört zu werden, sie müßte sich zeigen,
In natürlicher Form, so wollte sie schweigen.
Es erschien ihr recht harmlos, bloß Prahlerei,
Wer es nötig hatte, ihr war's einerlei.
Sie labte sich ausgiebig, frug einen Skalden,
Der brachte ihr Nachricht aus diesen Gefilden.

Die Stadt, war sie einst friedlich auf Handel gerichtet,
War nun eine Festung, ein großer Wall errichtet.
Das einst friedliche Noor war nun ein Kriegshafen
Über den tausende Soldaten eintrafen.
So ausgebaut sollte die Festung überstehen,
Auch vom Noor aus war sie nicht einfach zu bestehen,
Die ganze Gewalt eines Ansturms vom Land,
Und wie schnell setzte man solch Schiffe in Brand.
Fast zehntausend Truppen, das war kein Geheimnis,
Dies gab Skadi hinreichend Grund zur Besorgnis,
Sollten sich hier nach des Frühlings Aussaat einfinden,
Denn im Norden war darauf kaum Antwort zu finden.

Sie wartete lang bis das Fest nahm ein Ende
Und bis der König erreicht hatte ausreichende
Distanz zu den Mannen, die in der Halle schliefen,
Bis die Diener, fast Mittag, die Krieger wachriefen.
Skadi schlich sich, fast unsichtbar, klar wie Eiswasser,
Vorbei an des Königs persönlichem Aufpasser.
So gelangt in den Raum nahm sie die Gestalt ein
Als die sie vom König hier mochte erkannt sein.
Er sah sie, lächelte, ging auf sie zu,
Er dachte sie wäre bei ihm nur dazu,
Ihm die Nacht über Gesellschaft zu leisten
So wie zwar nicht jede Nacht, doch in den meisten
Ein Mädchen aus dem Dorfe das Bett mit ihm teilte.
Da Skadi die Situation richtig beurteilte
Hob sie nur die Hand, blickte ihn direkt an.
"Hör mir genau zu", machte sie sich daran
Ihm zu erklären weshalb sie gekommen.
"Erst neulich ist mir zu Ohren gekommen,
Daß Du einen Kriegszug in den Norden geplant hast.
Ich bin her gekommen, in deinen Winterpalast
Um mich deinem großen Kampf anzuschließen."
"Das freut mich, willkommen zum Blutvergießen."

"Ich habe fünfhundert Krieger zur Hand,
Die bringe ich gerne hier in dein Land,
Doch muß ich erst wissen wie du bist gelangt
An die Verbindung zu Skadi, denn gebangt
Habe ich um die Rechtmäßigkeit dieser Sache
Und möchte Gewißheit bevor ich mich aufmache
Meine Krieger daheim für ihren Feldzug zu rüsten."
Der König erwiderte, "Damit kann ich mich brüsten,
Daß ein Priester hierher kam und uns offenbarte,
Daß nur ist durch den Sieg über das benachbarte
Land Skandinavien ein Wohlstand zu schaffen
Und zugleich die göttliche Ordnung zu straffen."
In Skandinavien selber, da war Skadi sich sicher,
Gab es keine Priester. Es war umso befremdlicher,
Daß ein solcher Mensch ihren Namen mißbrauchte
Um so einen Feldzug zu führen. Sie hauchte,
"Führe den Priester hierher zu mir, daß der kostbare
Mir die Nachricht der Skadi hier direkt offenbare.
Erst dann bin ich bereit mich Dir anzuschließen
Und mit Dir gemeinsam den Sieg zu genießen."

"Gleich morgen früh sollst Du ihn hier selber sehen",
Sprach der König. "Sollst in seine Hütte gehen
Dort wird er Dich einweihen in seine Geheimnisse
Denn er allein hat diese göttlichen Befugnisse,
Unmittelbar mit Skadi in Verbindung zu treten."
Skadi nickte. Ironisch war's, sich selbst anzubeten,
Doch nur so wußte sie wirklich was hier vor sich ging
Und da derart viel von ihrer Entscheidung abhing
Mußte sie den Ursprung des Irrglaubens finden
Und direkt an ihrer Quelle unterbinden.
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