[Stargate] Vier Reisende und ein Systemlord

"Das glaube ich nicht", erwiderte Skadi.

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"Ruhe. Rein da", kommandierte der Jaffa, Stabwaffen wurden allen recht unangenehm in den Rücken gestoßen, um sie dazu zu bewegen, in die Zelle zu gehen.

Ray sich erwartend um, die Tür die zum Raum führte war eher unscheinbar und glich den meisten anderen auf dem Schiff. Er blickte auf die sich langsam öffnenden Türen, welche den Blick auf einen großen recht ordentlich verzierten Raum frei gab der in entsprechend herrschaftlicher Atmosphäre gestaltet worden war.


Ray ließ einen anerkennenden Pfiff verlauten und wartete das weitere Geschehen ab.

Als der Jaffa June seinen Stab in's Kreuz rammte liess diese unabsichtlich ein dumpfes Stöhnen entweichen.
"Ungehobelter Pöbel!" Zischte sie leise, und tat einen schnellen Schritt weiter nach vorne, damit sich dies nicht noch einmal wiederholte.
Als die Gruppe in einen oppulent geschmückten Raum geführt wuden blickte June sich erst einmal anerkennend um.
"Offenbar ist die interstellare Rezession hier noch nicht angekommen."

"Ist ja recht hübsch hier", meinte Skadi grinsend.

Dann schloß sich die Tür und es wurde Skadi bewußt, daß es keinen weiteren Ausgang gab.

"Hey, das ist aber nicht sehr nett!"

"Nur keine Sorga, Lady, aktuell sind wir noch nicht in Gefahr."
Mit einem vertrauensseeligen Nicken blickte sie Skadi an.

Ray schaute auf die verschlossene Tür und zuckte mit den Schultern:

"Schade, und ich dachte hier gäbe es wenigstens einige Erfrischungen..."

Er machte es sich bequem und versuchte die Lage erneut ein zu schätzen.

"Das ist ja beleidigend", meinte Skadi. "Okay, laßt uns dann mal her raus... irgendwelche komische Technik, die man beachten muß?"

Ray blickte zu Skadi auf:

"Ich kann versuchen die Tür zu öffnen, es sei denn jemand würde lieber hier bleiben."

Er wandte sich an June und O`Neill:

"Hat einer was dagegen?"

Der Boden erbebte, der Metallbelag des Bodens begann sich unaufhörlich zu wölben, während das Geräusch von Unnachgiebigen Klauen immer näher an die Ohren unserer Helden drang...

Dann brach plötzlich mit einem lauten Krachen der Boden auf und es stieg etwas aus dem nun entstandenen Loch hervor, majestätisch, erhaben, ehrfurchtgebietend.

Dann streckte es seinen elegant geformten Kopf in die Luft, sog diese mit einem tiefen Atemzug ein und verkündete mit seine wohlig klingenden Stimme:

"Hagge, Rapante!!!"

Eine kurze Zeit später öffnete sich die Zellentür erneut. Eine Gruppe von Jaffa betrat den Raum, dieses Mal waren es nicht nur fünf sondern gleich ein Dutzend.

"Gebt uns eure Waffen", befahl der Anführer. Er deutete dabei auf die Ausrüstung, die O'Neill, June und Ray, für Pfeil und Bogen und den zugegeben kunstvollen Speer von Skadi interessierte er sich nicht, das war unter der Würde eines Jaffa.

Ray kramte in seinen Taschen herum und lies, neben einen sehr alten und scheinbar >abgenutzten< Phaser, jede Menge Müll wie Bonbonpapier, alte Kassenbons und jede menge Rabattmarken fallen.

Er überreichte die Waffe und schaute den Jaffa an:

"Aber nicht in den Mund stecken ja?"

Auf seinem hohen Lehnstuhl saß in erhabener Position, Lord Yu.

Er drehte sich den Eindringlingen zu und blickt neugierig auf sie herab. Wie waren diese Wesen nur unbemerkt auf sein Schiff gekommen, ob dies wohl Spione der anderen Systemlords waren?

Er richtete sich in seinem Stuhl auf und blickte hinunter zu diesen Wesen:

"Wer wagt es in Lord Yu`s Schiff ein zu dringen?"

"Hallo", grüßte Skadi lächelnd. "Ich bin mir bewußt, daß unser plötzliches Erscheinen sicherlich einige Fragen aufwerfen dürfte. Mein Name ist Skadi, und dies sind meine Begleiter June, Jack und Ray. Ich habe kürzlich von der Existenz der Systemlords erfahren und wollte dich daher unbedingt einmal kennen lernen."

June blickte neben Skadi her neugierig (und ein klein Wenig misstrauisch) zum besagten Lord Yu.
Natürlich hatte sie die Sinnhaftigkeit des Entwaffnens verstanden, dennoch fühlte sie sich ohne ihren Energieschild nun ein klein wenig... Nackt.
Nickend nahm sie ihn dennoch zur Kenntnis, was nach Freundlichkeitsmasstäben einer durchschnittlichen June-manifestation einer Begrüssung gleichkam, während sie die Arme hinter dem Rücken verschränkte.

Lord Yu betrachtete schweigend die vor ihm aufgestellte Gesellschaft und ließ sich die Worte der blonden Frau durch den Kopf gehen. Zwar wusste er nicht recht wie er diese ein zu ordnen gedachte, wollte aber auch kein unnötiges Risiko eingehen. Also wollte er sich erst einmal auf deren Spiel einlassen.

Er blickte die Blonde Frau an: "Und, woher rührt euer Interesse an den Systemlords?"

Ja, das würde ich liebend gerne auch wissen...
Antwortete O'Neill in Gedanken, und bedachte Yu eines misstrauischen, aber würdigenden Blickes.
Von allen Systemlords welchen er begegnet war, war Yu seiner Meinung nach der am wenigsten subversive..

Skadi, sich keiner Gefahr bewußt und Yu gegenüber völlig aufgeschlossen, lächelte ihn an. Sie erklärte ihm die Situation auf ihrem Heimatplaneten, daß sie als Göttin verehrt wird, daß die Kultisten allerdings trotzdem Dinge tun, die nicht in ihrem Sinne waren, und daß sie sich nun nach Möglichkeiten erkundigen wollte, wie sie ihren Planeten möglichst effektiv verwalten konnte.

"Mir wurde mitgeteilt, daß du hier Erfahrung mit dieser Thematik hast und wollte fragen, ob ich einige Tips bekommen könnte, ganz unverbindlich versteht sich..."

Sie war sich noch immer nicht ganz sicher, weshalb ihre Begleiter alle so reserviert bis feindselig reagierten. Sie hoffte, daß sich dies nicht negativ auf die Erfolgsaussichten ihres Ansinnens auswirken würde.

Yu blickte sie äußerst skeptisch an. Warscheinlich handelte es sich bei dieser Dame um einen neuen Systemlord der gerade erst dem Larvenstadium entschlüpft war. Aber er würde es dem Frischling nicht einfach machen sich ins gemachte Nest zu setzen, die Geschichte aber war zumindest gut durchdacht, dachte er sich.

"Nun, wenn dich diese Kreaturen verehren wollen, so solltest du dafür zumindest sorge tragen das sie ihre Kräfte zu deinem Wohlgesinnen einsetzen sollen. Und wenn sie nicht folgen, nutze die allgemeingültige Art und weise um deinen Willen durch zu setzen..."

Mit einem blick zu einem seiner Leibwachen befahl er ihm etwas zu erledigen, welcher sich sogleich darauf entfernte.

"Was genau ist denn diese... allgemeingültige Art?" fragte Skadi. Sie war sich nicht sicher, was Yu damit meinte. "Müßte ich mir eine Art Garde ausbilden? Das könnte logistisch große Schwierigkeiten bedeuten."

Das lag nicht zuletzt daran, daß die Überbringungsgeschwindigkeit von Nachrichten auf ihrer Welt noch recht gering war, im Normalfall war die eines galloppierenden Pferdes schon das Äußerste, was auf längeren Strecken erreichbar war.

"Ich drücke es mal so aus, meine Welt ist technologisch weniger hoch entwickelt als diese hier... keine Raumschiffe, oder Elektrizität... oder Informationstechnologie."

Yu schüttelte kurz den Kopf:

"Ganz einfach, mit Furcht." Er ging hinüber zu einem Pult und betätigte einige Knöpfe.

"Furcht versetzt uns in die Lage diese Wesen auf ihren Platz zu verweisen. Technologie ist ein weiterer Vorteil gegenüber Primitiven Kulturen, sind aber nicht immer notwendig. Ich würde ihnen gerne etwas demonstrieren."

Yu blickte auf einen Bildschirm welcher jetzt einen Raum zeigte in dem einige einfach bekleidete Leute saßen. Sein Wächter stand dort und wartete.

Yu erteilte einen Befehl, woraufhin der Wächter einen Mann aus der Menge holten und ihn auf dem Boden positionierte. Der Systemlord betätigte einen Schalter, woraufhin sich ein Lichtblitz entfaltete, der den Mann in einen Haufen Asche verwandelte. Daraufhin verdunkelte sich der Bildschirm.

Yu wandte sich wieder an die Eindringlinge: "Den Mann war ein Aufsässiger, durch seinen Tot werden die anderen nun dafür sorgen das die nächste Unruhe für einige Zeit still gelegt worden ist. Man sollte ihnen nie zu viel Freiraum lassen, das macht sie rebellisch..."

Skadi zog ihre Stirn in Falten. "Ja, ich habe kürzlich selbst noch jemanden einen Kopf kürzer gemacht, der meinte, ich wäre mit einer Schwertwunde im Bauch hübscher als vorher, aber ich muß gestehen, daß ich Furcht nicht wirklich verstehe, weil ich selbst keine empfinde. Aber natürlich, Abschreckung hilft sicherlich, diejenigen auf der richtigen Seite des Gesetzes zu halten, die die moralische Notwendigkeit nicht einsehen."

Sie ging zu Yu herüber und blickte nachdenklich auf seinen Bildschirm. "Ich möchte aber nicht regelmäßig jemanden hinrichten müssen."

Yu zuckte kurz mit den Schultern: "Wie sagt man so schon? Wo gehobelt wird fallen Späne."

"Ich hatte mir eher einen Trick erhofft, wie man überzeugen kann, und vor allem wie man die Bevölkerung eines ganzen Planeten erreicht, wenn man nicht über eine ensprechende technologische Infrastruktur verfügt..." Irgendwie hatte sie das Gefühl, als ob sie von Lord Yu keine wirkliche Hilfe bekommen würde.