Academy and beyond...

Thor war gerade dabei einige Daten der letzen Kapitel einer Litanei über den Planeten 529-1316 die ihm von O'neill zugesendet wurden als dieser erneut in Capital City war.

Die Studenten der Academy waren größtenteils noch in ihren verschiedenen Kursen tätig, einige von ihnen halfen in der Bibliothek aus um sich einige Credits zu verdienen oder um Strafarbeiten ab zu leisten.

Thor betrachtete weiterhin die sich füllende Prozentleiste des Uploads die in erstaunlich geringer Geschwindigkeit zunahm (Soviel zu diesem neuem Bindoof`s Programm von Senbei Norimaki...)

Also lehnte er sich entspannt zurück und begann einige Rechnungen zu korrigieren.

Für Skadi war der Aufstieg mühelos, immerhin war sie in Bergen zu Hause. "Ich scheine ein Talent dafür zu haben", erwiderte sie. "Manche können Gedanken lesen, ich bin scheinbar sprachbegabt. Aber irgendetwas muß ich ja auch gut können, wenn ich schon eine vollständige Niete im Umgang mit Technologie bin."

Sie schmunzelte. "In meiner Welt sind meine Fähigkeiten einzigartig, hier scheine ich kaum aufzufallen. Es ist erfrischend anders."

Einmal in der Festung angelangt, die nun Sitz der Akademie war, ging Skadi weiter in Richtung der Bibliothek. Sie änderte ihre Erscheinung hin zu einer gewöhnlichen menschlichen Frau, die eisblaue Farbe verschwand und auch der Nebel, den sie hinter sich her zog, löste sich auf. "Daß diese Bücher auch so feuchtigkeitsempfindlich sein müssen", kommentierte sie ihre äußerliche Veränderung.

"Es hat doch nichts mit "Niete sein" zu tun, wenn man nicht firm im Umgang mit Technologie ist. Viele unserer Scouts stammen von Welten, die über wenig bis gar keine High Tech verfügen, und bis jetzt hat es noch keinem der jeweiligen beteiligten einen wirklichen Nachteil erbracht - Die Eingewöhnung ist sehr schnell, und grade in multiversalen Ballungszentren wie unseren öffentlichen Einrichtungen oder schulen ist die Technik auf einfach zu erlernende Handhabung und vielsprachige Verständlichkeit ausgelegt."

Als sie das Gelände der Academy betraten bot sich den beiden zuerst ein grosser Vorplatz, auf welchem sich zahlreiche Studenten verschiedenster Altersgruppen tummelten, miteinander sprachen, in sich in Sitzgruppen austauschten oder das sonnige Wetter auskosteten.
In der Mitte des Vorplatzes präsentierte sich den beiden eine Statue mit zwei humanoiden Gestalten - Den beiden Gründungsmitgliedern der Academy aus fast vergessenen Tagen - Welche einender zugewandt gemeinsam eine Weltkugel in den Händen hielten.
Den kreisförmigen Sockel der Statue halb umrundend deutete June auf eines der vielen Gebäude.
"Das dort vorne ist die Bibliothek, aber das wissen Sie ja sicher bereits, wenn Sie schon hier waren. Alles, was Sie wissen wollen kann ich Ihnen jederzeit gerne beantworten. Wenn mich nicht alles täuscht habe ich interessanterweise vor einigen tagen einen Vertreter der besagten Spezies hier herumlaufen gesehen, das letzte mal hat er sich so weit ich mich erinnere um eine Anstellung an der Academy beworben."

Thor blickte auf als sich die großen Flügeltüren öffneten und zwei Personen eintraten.
Die eine hatte er schon öfter an der Academy gesehen.

Die andere, eine Blonde hellheutige Dame schien sie zu begleiten. Er betrachtete sie genauer und versuchte ein zu schätzen woher diese Person wohl stammen könnte. Nun er machte zwar keine Unterschiede zwischen einzelnen Lebewesen jedoch hatte er sich sich zu einer Art "Hobby" gemacht die verschiedenen Besucher der Academy zu kategorisieren.

Der Kleidungsstyle erinnerte ihn an ein vergangene Epoche "seiner Erde" in der er und die anderen Asgart als Götter verehrt wurden (was komischerweise ziemlich häufig vorkam.)

Er stand auf und ging auf die beiden zu und schaute zu ihnen auf: "Willkommen in der Bibliothek der Hero Academy. Kann ich ihnen behilflich sein?"

June blickte zu Thor herunter.
So schnellen Empfang war sie selbst auf der Academy normalerweise nicht gewohnt - Das war fast wie das Date mit den drei Präkognetiven, welches sie vor einiger Zeit gehabt hatte - Sehr poitiv also!
"Hallo, Sir." Antwortete sie höflich, und deutete sogleich mit einer Handgeste auf Skadi. "Meine begleiterin hier hat einige Interessen und Fragen, welche Sie ihr vielleicht beantworten können, denn ganz zufälligerweise betreffen sie Ihre Leute."

Thor blickte zu der jungen Frau auf und nickte ihr freundlich zu. Sein Interesse war geweckt, es kam zwar nicht umbedingt selten vor das man ihn nach seiner Herkunft oder der seines Volkes fragte, jedoch schien diese Person von einer Welt zu kommen mit der er sich (zumindest teilweise) identifizieren konnte.

Er wies mit einer einfachen Handbewegung auf einen Sockel über den eine Kugel schwebte:
"Wenn Sie mir bitte folgen würden."

Er ging zu dem Sockel hinüber und berührte die Kugel, welch sich als Bildschirmhologramm heraus stellte:

"Hier können Sie alle notwendigen Informationen über das Volk der Asgart erlangen, die Geschichtsschreibung haben einen großen Umfang, daher werden sie wahrscheinlich einige Zeit dafür in Anspruch nehmen müssen um sich durch die Informationen zu Arbeiten. Oder interessieren Sie sich für ein bestimmtes Thema?"

Skadi folgte dem kleinen grauen Wesen mit den großen schwarzen Augen, die auf sie fast hypnotisch wirkten. "Mein Name ist Skadi", stellte sie sich vor. "Ich stamme aus Jötunheimr, von einem Planeten den man hier als Erde kennt und der auch in meinem Universum existiert. Ich habe viel Zeit jedoch auch in Asgard verbracht, und kenne Asgard als einen Ort, nicht als eine Spezies. Ich wüßte zu gern, warum sich eine Spezies so nennt, und wer die Dreistigkeit besaß, sich Namen wie Thor, Odin, Heimdall oder sogar Loki zu geben."

Sie kam ganz offensichtlich mit dieser papierlosen Form des Buches nicht zurecht und nahm daher auch erst einmal Abstand davon, mit diesem Gerät zu interagieren.

"Es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß sich die selben Namen in zwei getrennt voneinander existierenden Welten bei zwei vollständig unterschiedlichen Spezies entwickeln", meinte sie schließlich. "Daher bin ich neugierig geworden."

Thor blickte sie verwundert an:

"Nun, ich bin Thor und ihrer Äußerung nach folgend scheinen Sie ebenfalls von einer Erde zu kommen, die jedoch einen völlig anderen Dimensonalen Ort festgelegt hat als die meinen. In meinem Heimatdimension gibt es auch eine Erde auf der wir uns einige Zeit aufgehalten haben. jedoch existieren wier Asgard schon mehrere hundertausend Jahre, auch wenn wir uns äußerlich wohl verändert haben mögen, sind wir durch klonen unseres Bewusstseins noch immer die selben geblieben. Ich würde Sie bitten mir Ihr Asgard zu beschreiben und was Sie zu erwarten erhofft haben."

Skadi war nicht wenig überrascht. Dieses kleine graue Wesen war Thor? Sie verstand nicht, was er über Klonen erzählt hatte, denn solch eine Technologie kannte sie nicht. "Asgard war in meiner Welt die Heimat der Asen, eines der Völker die auf meiner Welt lebten", begann sie. "Es war eine große Festung, in deren Mauern sich mehrere Paläste befanden, auch die Halle der Krieger."

Dieser Aspekt hatte Skadi nie sonderlich interessiert, denn sie konnte mit Krieg nicht viel anfangen. "Die Asen waren nicht mein Volk, doch war ich einige Male bei ihnen zu Gast. Außer ihnen existierten noch die Wanen und die Jötunn. Ich bin eine Jötunn." She musterte Thor weiterhin, konnte sich immer noch nicht so recht begreiflich machen, woher jemand wie er einen solchen Namen haben konnte. "Wir teilten unsere Erde mit vielen anderen Wesen, die einflußreichsten waren sicherlich die Menschen. Menschen können sehr aufdringlich sein und meine alten Freunde wurden ihrer überdrüssig und ließen sich lieber auf einem anderen Planeten nieder. Ich blieb denn ich fühle mich wohl in meiner Heimat, und ich finde Menschen haben Potential, wenn man ihnen die Gelegenheit gibt, es zu entwickeln. Ich habe die Jahre nicht gezählt, die ich bereits auf meiner Welt lebte."

June zog eine Augenbraue hoch, und blickte zwischen Skadi und Thor hin und her.
Sicherlich mochte die Vorstellung, dass sich simultan auf unterschiedlichen Planeten Identische Namensmuster bildeten äusserst unwahrscheinlich, wenn nicht unmöglich klingen, aber hierfür gab es auch zahlreiche viel plausiblere mögliche Erklärungen.
Erklärungen, wie bei Dingen, welche June schon in früheren Welten zu Haufe erlebt hatte: Generationenübergreifende Ensigns die allesamt Lynch hiessen und ähnlich tragische Tode erlitten beispielsweise...
(Wobei June zwischenzeitlich gemutmasst hatte, dass es sich hierbei vielleicht um ein und die selbe, herausragend unglückselige Person handeln konnte, diesen Gedanken jedoch schnell wieder verworfen hatte, da die meisten nicht so oft hintereinander zu sterben pflegten. Nicht einmal Highlander, Time Lords und sonstige bizarre Launen der Natur wären derart ungeschickt und verschwenderisch mit sich selbst umgegangen...)
Und da gab es auch immer noch die - trotz Jahrtausende andauernder Forschungen über diesen Sachverhalt - ungeklärte Frage, warum es da draussen so viele Kreaturen gab, deren Fleisch nach Hühnchen schmeckte...
„Nun, vielleicht ist es keine zufällige Konvergenz.
Wissen Sie, Reisen in parallele Universen hat es schon seit wesen-gedenken gegeben, und es ist belegte Tatsache, dass viele dieser prähistorischen, historischen, und jüngsten Reisen oft – Vielleicht sogar ungewollt – Einfluss auf jüngere Kulturen genommen haben.
Es gab da beispielsweise einmal diesen Mann, der es geschafft hat, das Zepter eines Makoscouts vergangener Tage entgegen allen Gesetzen der Natur und der Vernunft aus einem soliden Block Marmor zu ziehen – der wurde auf seiner Welt dann – Warum auch immer – Zum Systemkaiser ernannt...
Diese historische Legende hat sich – Obwohl sie nach kosmischen Masstäben gerechnet nie viel zur Interstellaren Geschichte beigetragen hat – In allen möglichen Welten verbreitet wie ein Lauffeuer, und zählt selbst heute noch in zahlreichen Welten als integraler Bestandteil von Folklore, Mythologie oder sogar 'angeblich belegten' Tatsachen...
Solche Dinge passieren Immer wieder – beispielsweise weitererzählt von einem achtlosen Makoscout, oder aufgeschnappt von einem hochempfänglichen Wesen in einer weit, weit entfernten Welt...“

"Faszinierend", meinte Skadi. "So weit ich es weiß, ist von meiner Welt bislang niemand hierher gereist. Das heißt natürlich nicht, daß niemand von anderen Welten jemals zu uns gekommen ist. Gibt es eine Möglichkeit, solche Reisen zu kontrollieren oder zu unterbinden?"

Thor wandte sich an Skadi:
"In der Regel bestehen schon solche Möglichkeiten der Kontrolle, jedoch nur im begrenzenden Ausmaß. Die Makoscouts sind dazu begrenzt in der Lage, zumindest einige von ihnen. Aber um komplett einen Zugang zu einer Welt zu blockieren ist eine Menge Energie erforderlich, was jedoch schon vorgekommen ist oder zumindest laut einigen Aufzeichnungen sein soll. Jedoch ist es schwer so eine Blockade lange aufrecht zu erhalten. Was jedoch die Kontrolle der Reisen betrifft, so ist es unter anderem auch eine der Aufgaben der Scouts die Welten vor "unerwünschten" Besuchern fern zu halten oder für Ordnung zu sorgen."

Dann wandte er sich an June:
"Das mit den Parallelen in den Welten kann gut möglich sein, es ist jedoch auch möglich das diese Leute von denen Skadi spricht sich in eine unserer Allianzwelten befinden. Lasst mich kurz etwas überprüfen."

Thor betätigte das Bedienfeld und begutachtete die aufgerufenen Daten:

"Es dauert nur einen Moment. "

"Sie haben meinen Planeten verlassen", erklärte Skadi. "Aber sie sind, so weit ich das verstehe, schon im selben Universum geblieben. Sie haben nur kein Interesse mehr an den anderen Lebensformen, sie bildeten eine art Continuum und sind sich selbst genug. Ich selbst habe sie bislang nicht dazu bewegen können, aus ihrer Isolation zurückzukehren."

Thor wandte sich an Skadi:

"Vielleicht haben sie ihre Pflichten gegenüber ihren Leuten vergessen oder es liegen wichtige Gründe Bezüglich ihres Handelns vor. Nach meiner Erfahrung bringt es viel sich ungestört mit dem Anführer einer Gruppierung unterhalten kann."

Des System blinkte kurz auf und Thor studierte die aufgetauchten Informationen.

"Ich hab hier etwas das vielleicht interessant für Sie ist. Laut meinen Informationen gibt es einen Lehrer auf unserer Akademie der das Oberhaupt der Asengötter ist. Sein Name ist Odin, es kann gut sein das es sich dabei um den selben Odin ihrer Dimension handelt. Er ist Hauslehrer im Haus Walhalla. Dies könnte eine Gelegenheit sein sich mit ihm ungestört zu Unterhalten, ihm steht heute einiges an freier Zeit zur Verfügung soweit ich es in meinen Unterlagen sehen kann."

Sie schmunzelte. Sie konnte sich Odin gut als Lehrer vorstellen. "Ich werde ihn aufsuchen", erwiderte sie lächelnd. "Wie viele Paralleldimensionen kann es denn geben, in denen Wesen vorkommen, die mir und meinem Volk ähnlich sind? Wie viele dieser Universen gibt es überhaupt, insgesamt?"

Natürlich wäre es gut möglich, daß auch andere 'Götter', wie sie selbst, die Fähigkeit zu diesen Reisen besaßen. Und wenn es jemand herausbekommen sollte, wie so etwas funktioniert, dann war es sicher Odin. Oder Loki, wenn er jemand anderem diese Geheimnisse entlocken konnte.

Thor nickte:

"Gut, ich werde ihnen eine Karte mit der entsprechenden Wegbeschreibung, da Academygelände ist größer als es auf den ersten Blick scheint."

Er ging hinüber zu einem Schreibtisch und kramte in einigen Papieren, und holte eine alte Karte des Geländes hervor. Er reichte es Skadi:

"Ich denke das Sie hiermit zufrieden sein dürften."

"Danke sehr", erwiderte Skadi. "Das ist besser, als wenn ich immer den Computer fragen muß. Dieses Gerät hat eine sehr unangenehme Persönlichkeit. Alle scheinen davon überzeugt zu sein, daß es alles weiß, doch wenn ich eine Frage stelle bekomme ich oft Antworten, mit denen ich nichts anfangen kann."

Sie ging rüber zu einem Terminal. "Hier, ich demonstrier' es mal... Geier?"

Auf dem Bildschirm erschien ein stilisierter Geier, der wie eine Münze rotierte und eine Illusion von 3D erzeugte. "Bitte nennen Sie Ihre Anfrage."

"Wie viele Wesen gibt es, die genauso schlecht mit Technologie umgehen können wie ich?" fragte Skadi.

"Diese Information ist nicht verfügbar", antwortete der Computer.

"Sehen Sie?" meinte sie, erfreut, daß ihre Demonstration erfolgreich war. "Und der Herr am Empfang meinte, der Geier wüßte das..."

Thor schaute Skadi einige Sekunden sprachlos an, es wirkte fast so als ob er überlegte ob er die nächsten Wort aussprechen wollte oder nicht:

"Nun, so ähnlich ging es mir auch als ich den Henker befragt habe..."

Daraufhin wandte er sich um und blickte in Richtung Schreibpult.

"Mir liegt dies alles gar nicht, ich bin nicht gerne verwirrt", gab Skadi zu. "Normalerweise, dort wo ich herkomme, weiß ich immer über alles Bescheid, was ich wissen muß... oder kenne Mittel und Wege, an diese Informationen zu kommen. Hier ist es eher frustrierend."

"Glauben Sie mir, ich arbeite in einem Bibliothek voller Studenten einer multiversalen Akademy in einem der Hauptknotenpunkte mehrerer Universen und Dimensionen, ich weis was Frustration ist."

Von meiner Bekanntschaft mit O`niell mal abgesehen...

Skadi nickte. "Aber mit dem Thor den ich kenne haben Sie nichts gemeinsam, außer den Namen. Daher... woher haben Sie Ihren Namen eigentlich?"

Vielleicht hatte man ihm den Namen ja als Hommage gegeben? Skadi konnte sich das durchaus vorstellen, zumindest würde es sie nicht weiter überraschen. Aber sie mußte einfach fragen, um ihre Neugierde zu befriedigen.

Thor schaute sie etwas überrascht an:

"Nun, zuerst hatte ich ihn von meinen Eltern bekommen, und seit jeher habe ich ihn. Und das ist schon einige Jahrtausende her."

"Hmm...", wunderte sich Skadi. "Wie hießen denn Ihre Eltern?" Vielleicht gab das einige Hinweise.

Wäre sie wissenschaftlich und technologisch besser gebildet, so wäre sie längst auf die Idee gekommen, von sich und ihm jeweils eine Gewebeprobe zu nehmen und dann eine vergleichende Analyse anzustellen, doch wußte sie gar nicht um diese Möglichkeit, unabhängig von den Fähigkeiten, so etwas tatsächlich zu tun.

"Geier, wie hießen die Eltern dieses Thor hier?" fragte Skadi.