Anzeichen unerwarteten Besuchs...

Horatio nickte. "Damals hatten wir noch keine Ahnung von dieser Abart. Heute wissen wir, dass diese Art der Androbots über ein Tarnfeld verfügt welches selbst durch unsere Sensoren nicht entdeckt werden konnte. Normalerweise geht jeder Neuerung mit der die Androbots aufwarten die Assymilierung von Technologie vorweg," erklärte er, "allerdings wisen wir bis heute nicht welche Technologie sie damals Assymiliert hatten. Deswegen hatten wir auch diesen Bot nicht orten können und zu spät bemerkt was vor sich gegangen war. Gut, dass sie ihn zerstören konnten. Er hätte viel Schaden anrichten können." Horatio drehte sich um. "Wenn sie mich bitte alleine lassen würden, Captain."

Calidhris nickte. "Natürlich."

Es war schon eigenartig, mit ihrem Crossy war Calidhris nie besonders gut klargekommen, und im fremden Universum waren beide offenbar sogar befreundet.

Sie blickte sich auf der Brücke um, um ein besseres Bild der versammelten Besatzung zu bekommen. Immerhin konnte sie alle hier vertretenen Spezies zumindest identifizieren, doch war sie sich sicher, daß es in Zukunft noch viel zu entdecken gab, die Wissenschaftler an Bord ihrer Station hatten für die erste Zeit sicher vollkommen ausreichend zu tun.

Als sie von einem anderen Besatzungsmitglied wegen des Deuteriumtransports angesprochen wurde leitete sie diese Aufgabe einfach an Morris weiter, der besser wußte, wohin das Zeug verfrachtet werden mußte.

Morris veranlasste den Transport des Deuteriums. Zu nahm Kontakt mit der Pride auf und koordinierte den Transport mit dem zuständigen Ingenieur. Es ärgerte ihn nur gehörig, dass er hier auf der Ops bleiben musste anstatt das tun zu können was er am liebsten jetzt tun würde. Das fremde Schiff erkunden.

Horatio ging in seinen Raum und setzte sich dort auf seinen Stuhl. In einer Schublade seines Tisches hatte er einen Holoprojektor mit einem abbild von Calidhris. Er nahm ihn heraus, stellte diesen auf den Tisch und aktivierte ihn. Das Holobild zeigte Calidhris in jüngeren Jahren. Horatio sah es lange an. "Wir waren schon ein gutes Team, du und ich. Schade dass wir nie wieder zusammen in die Schlacht ziehen können und es tut mir leid, dass es so geendet hatte. Ich hätte dich nie auf diese Mission schicken sollen. Es tut mir leid." Aber all die Trauer half nichts. Horatio wurde sie nie vergessen, nur ging das leben weiter und Aufgaben warteten auch den Admiral. Er dekativierte nach einigen weiteren Minuten das Hologramm wieder und verstärkte es in der Schublade. Einige Minuten lang blieb er noch sitzen, bevor er Aufstand um sich wieder seinen Pflichten zu zuwenden. Mittlerweile war auch schon genug Zeit vergangen, so dass hoffentlich die Maschinenraumcrew komplett geweckt worden war und die interne Kommunikation wieder funktionierte. Also aktivierte er die Komm. "Achtung an alle. Hier spricht der Commander. Statusbericht von allen Stationen." Der Commander wartete kurz auf Antworten, aber es kam keine. "Hm. Dann ist die interne Kommunikation doch beeinträchtigt," dachte er. Horatio stand auch und ging wieder auf die Brücke, auf der Calidhris noch wartete. "Die interne Kommunikation scheint von dem Energie Ausfall auch betroffen zu sein," sagte er zu ihr. "Sie haben doch einen Transporter, Captain." Horatio kam eine Idee. "Und könnten sie uns mit einigen ihrer Kommunikatoren aushelfen?"

"Das ist sicher kein Problem", erwiderte Calidhris. "Sagen Sie mir einfach, wie viele Sie brauchen." Daran, ihre Kommunikatoren an die Crew des Schiffes zu verteilen, hatte sie noch gar nicht gedacht. Aber es machte Sinn, so lange sie sich in Kommunikationsreichweite zur Station aufhielten würde der Stationscomputer mit einigen Dutzend weiteren Kommunikatoren schon klarkommen, bis die Kommunikation an Bord des Schiffes wieder hergestellt war.

"Ich denke Sie werden so schnell wie möglich bekannt geben wollen, daß Ihr Schiff in Sicherheit ist?" fragte Calidhris. "Auf diese Weise läßt sich die erwähnte Unruhe sicher erst einmal zumindest hinauszögern."

"Das ist erstmal zweitrangig," erwiderte Horatio, "in erste Linie benötige ich diese für die Kommunikation mit schiffssensiblen Bereichen, wie den Maschinenraum. Sobald unsere hintere Kommunikation wieder hergestellt wird eine Ansprache an die Crew das Erste sein was ansteht. Sie haben doch sicherlich das Schiff gescannt, oder, Captain? Es gibt da einige Bereiche die sie wohl nicht erfasst haben konnten. Einer dieser Bereiche ist der Maschinenraum. wenn die Männer mit den Kommunikatoren dort hin transferieren könnten, die meinen Leuten dann die Funktion der Kommunikatoren erklären könnten. Mein erster Offizier dürfte sich wohl auch im Maschinenraum befinden. Er wird auch einen benötigen. Insgesamt sollten..." der Commander zählte kurz nach, "...38 ausreichen. Davon benötige ich dann einen und mein XO, die restlichen müssten an die Maschinenraumcrew verteilt werden." Horatio war sehr erfreut darüber, dass die Calidhris in diesem Universum eine solche Kooperationsbereitschaft an den Tag legte.

"Läßt sich einrichten, ich gehe aber davon aus, daß die Funktionsweise nicht von Ihren eigenen Kommunikatoren abweicht, sie werden nur über das System von Deep Space Nine laufen müssen, bis Ihre interne Kommunikation wieder funktioniert."

Calidhris hatte ja Morris' Bericht über die Technologiestufe dieser Leute gesehen und wußte daher, daß sie insgesamt mit der Technologie der Föderation vergleichbar war, es gab nur einige wenige Unterschiede hier und da. Zu viel darüber, was Calidhris bereits erfahren hatte, wollte sie aber auch nicht verraten.

Kurze Zeit später materialisierte sich eine kleine Kiste mit den angeforderten Kommunikatoren neben Calidhris auf dem Boden. Sie hob sie auf und reichte sie La'Cross. "Bittesehr."

"Danke," erwiederte La'Cross, öffnete die Kiste und nahm sich einen der Kommunikatoren heraus. Wenn die Funktionsweise ungefähr die Gleiche sein solte sollte es ja ganz einfach sein jetzt als Erstes mal Kontakt mit DS9 aufzunehmen. Horatio pinnte sich also den Kommunikator an die gleiche Stelle der Uniform, an der Calidhris ihren auch hatte und t9ippte darauf: "Hier spricht Ship Commander La'Cross vom Raumschiff "I.A.S. Pride of the Federation" für Deep Space Nine. Die ist ein Funktionstest. Können sie mich verstehen?" - "Hier spricht Lieutenant Hugh Morris von Deep Space Nine. Wir verstehen sie laut und deutlich, Ship Commander," antwortete Morris "und willkommen in unserem Universum. Ich hoffe sie bald einmal persönlich kennen zu lernen." Horatio war sehr zufrieden und übergab die Restlichen einem der anderen Offiziere mit dem Auftrag diese auf dem schnellsten Wege in den Maschinenraum zu bringen und dem XO zu übergeben. Die Funktionsweise erklärte er kurz und schickte ihn dann los.

Es dauerte einige Zeit bis sich der XO der "Pride" bei La'Cross meldete und gab einen kurzen Stausbericht aus dem Maschinenraum ab. Der Ship Commander seinerseits gab einen kurzen Situationsbericht an den XO weiter und teilte ihm mit, dass Deuterium vom nahe gelegenen Planeten auf das Schiff transferiert werden würde womit die Agregate zur Energieversorgung wieder in Gang gesetzt werden könnten. Ebenso gab er ihm auch alles Wissenswerte über den Vorgang weiter, also den Namen des Offiziers der für den Vorgang zuständig war und die Station über die alles laufen würde. Auch dass der geplante Landgang für die gesammte Besatzung wieder aktuell wäre und die Planung dafür im Gange war gab es an seinen Ersten Offizier weiter. Alles Weitere würde er dann in einer Ansprache an die Besatzung verkünden. Es würde also doch noch alles seinen geplanten Gang laufen und hoffentlich im Laufe der nächsten Tage wieder Ruhe auf dem Schiff einkehren.

Also Horatio die Kommunikation mit seinem XO wieder beendet hatte wandte er sich wieder an Calidhris. "Ich glaube es gibt da noch einige Dinge die wir besprechen sollten. Zum einen sagten sie, dass sie unsere Station in ihrem Besitz haben. diese hätte ich gerne wieder und zum Anderen stellt sich die Frage wie es weiter gehen soll mit uns, dem Schiff und der Station. Die primäre Frage dabei ist, was ihre Vorgesetzten dazu sagen. Immerhin geht es dabei auch um die Gründung einer neuen Zivilisation in ihrem Territorium." Jetzt ging es für Horatio an den wohl schwierigeren Teil seiner ToDo-Liste.

"Alles zu seiner Zeit", erwiderte Calidhris. "Zunächst möchte ich die Station selbst gründlich untersuchen, immerhin war dieser Horchposten lange Zeit direkt vor unserer Nase geparkt, und ich will wissen, was alles aufgezeichnet wurde."

Natürlich wollte sie auch nach technologischen Besonderheiten selbst schauen, allein schon die fortschrittliche, offenbar fehlerfrei funktionierende Interphasentarnvorrichtung war höchst interessant, und Calidhris wußte auch schon, wer sich für ein funktionierendes Modell bzw. für die Konstruktionspläne besonders interessieren würde.

"Was einen möglichen Siedlungsort angeht so ist es hier üblich, daß ein Captain der Sternenflotte unbewohnte Planeten zuweisen darf, sofern sie nicht in Privatbesitz sind", erklärte Calidhris. "Ich denke, Sie haben genügend Personal an Bord, um eine Kolonie zu gründen. Alternativ darf natürlich auch jeder einzelne einen Antrag auf Asyl oder sogar Bürgerrecht in der Föderation stellen, das liegt ganz bei Ihnen."

Horatio musste bei der Erwähnung der Aufzeichnung schmunzeln, wusste er doch, was die eigentlichen Pläne des Captains waren. "Natürlich, Captain, und bevor sie mir die Station komplett auseinander nehmen um an die Technologie zu kommen, Wie wäre es mit einem Kompromiss um die Sache etwas zu beschleunigen? Ich denke sie würden schneller an die Informationen kommen, wenn ich ihnen einger meiner Techniker zur Verfügung stelle welche ihren Technikern dann zur Seite stehen, bzw ich ihnen einfach Zugang zu unserem Schiffcomnputer gebe. Die Informationen die sie z.B. über unsere Tarntechnologie bzw unsere Antriebstechnologie, welche sie bestimmt interessiert, können sie leichter von dort übernehmen, als sie umständlich aus der Station zu rekonstruieren. Ich denke auch, dass ihre Wissenschaftler die Daten über unsere Zivilisation und Kultur sehr interessieren würden." Horatio lies das Gesagte mal etwas sacken bevor er weiterredete. "Natürlich können sie sich denken, dass wir im Gegenzug auch Interese an ihrer Zivilisation, ihrer Technik, ihrer Kultur, etc haben. Wie wäre es also mit einer Art Austausch? Was die Station angeht, so hat diese für die Suche nach einem geeigneten Planeten zum Besiedlen die besseren Sensoren als mein Schiff. Ich würde also Zugang zur Station brauchen um eben diese Suche voran zu treiben. Die Station braucht hierfür nicht abgedockt oder voll bemannt zu werden. Lediglich die Sensoren müssten besetzt werden."

Horatio hoffte, dass die Aussicht auf mehr Information als Claidhris mit nur der Station je erlangen könnte die Übergabe der Station an ihn doch um einiges beschleunigen würde. Zudem war er sich im Klaren, dass er eh keine Möglichkeit hatte, ohne die letztendliche Vernichtung aller Möglichkeiten auf eine friedliche Zukunft zu vernichten, an seine Forschungsstation zu gelangen. Mit diesem Vorschlag trat er also die Flucht nach vorne an. Wieso einen langwierigen und nervenaufreibenden Prozess anstreben, wenn man mit etwas Kooperation mehr und dazu auch noch schneller erreichen konnte.

"Das sagt mir durchaus zu, dafür muß ich aber in der Tat eine Genehmigung des Sternenflottenkommandos einholen", erwiderte Calidhris. Zur Weitergabe von Föderationstechnologie war sie selbstverständlich nicht autorisiert, auch wenn die oberste Direktive in diesem Fall kaum anwendbar war, da es sich um eine technologisch fortschrittliche Zivilisation mit ausgiebigem Wissen und vielen Gemeinsamkeiten handelte.

"Eine Suche wird nicht notwendig sein, wir haben alle Planeten innerhalb des Föderationsraums zumindest katalogisiert. Es gibt hunderte Welten, die potentiell für eine Kolonisation in Frage kämen, für die bislang jedoch noch keine Anstrengungen unternommen wurden, weil die Kolonisten und die notwendigen Ressourcen fehlten." Sie lächelte. "Unsere Galaxie ist groß und die Föderation hat inzwischen einen beträchtlichen Anteil des Alpha- und Betaquadranten besiedelt."

"Davon gehe ich aus, dass sie eine Weitergabe ihrer Technologie mit ihrer Führung absprechen müssen," sagte Horatio immer noch mit einem Schmunzeln. "Nebenbei bemerkt, Captain, würde ich selbst gerne wissen, was die Station aufgezeichnet hat. Brauchen sie auch eine Genehmigung ihrer Führung um zusammen mit mir und einem meiner Wissenschaftsteams die Aufzeichnungen zu sichten? Wir könnten die erledigen solange mein Schiff noch nicht einsatzbereit ist. Dann wäre da aber noch ein Anliegen. Ich würde der Besatzung der Station gerne eine ehrenhafte Bestattung geben. Haben sie etwas dagegen, wenn wir die Besatzung auf mein Schiff holen?"

Das war etwas, was Horatio im Moment am meisten am herzen lag. Er wollte seinen Offizieren, die ihr Leben für den neuanfang gegeben hatten zumindestens die Bestattung eines Offiziers der Intergalaktischen Allianz geben, wo wie sie es verdient hatten.

"Nein, natürlich habe ich nichts dagegen", erwiderte Calidhris. "Ich kann Ihnen aber schon jetzt sagen, daß es kein angenehmer Anblick ist."

Sie hatte die Videoaufzeichnungen der Sonde gesehen. "Ich denke es erklärt einiges, wenn ich feststellen muß, daß mein Gegenpart aus Ihrem Universum nur über eine DNA-Analyse identifiziert werden konnte."

"Davon gehe ich aus." Das Schmunzels aus Horatio's Gesicht war einer gewissen Ernsthaftigkeit gewichen. Die Bestattung von Offizieren seiner Besatzung war immer ein schmerzliches Ereigniss für ihn gewesen. In seinem Universum, weil es für ihn das langsame Sterben aller Lebenwesen bedeutet hatte, in diesem Universum, weil er eine seiner engsten Freunde der Ewigkeit des Weltalls übergeben musste. Er konnte nur hoffen in dieser Calidhris, die jetzt gerade vor ihm stand eine ebenso gute, wie auch enge Freundin finden zu können. Aber das würde auf eine andere Geschcihte werden. Hier und heute galt es vorrangig Abschied zu nehmen von Freunden, Offizieren Mitstreitern. "Wann können wir die Toten bergen?"

"Sobald wir die Energieversorgung der Station wiederhergestellt haben, werde ich sie freigeben", erwiderte Calidhris. "Momentan sind wir noch damit beschäftigt, eine passende Andockvorrichtung zu konstruieren und eine kompatible EPS-Verbindung herzustellen, die Energiesysteme meiner Station sind nämlich andere als die Ihrer."

"Können wir ihnen dabei behilflich sein? Oder eine andere Möglichkeit: Wir stellen die Energieversorgung über mein Schiff her. Dann ersparen sie sich die Mühe eine Andockvorrichtung zu bauen. Auserdem können wir dann auch Zugriff auf den Computerkern geben und die Logs sichten." Wieso hatte La'Cross gerade das Gefühl, dass Calidhris ihn nicht auf die Station lassen wollte?

"Ich fürchte, wir werden nicht genug Deuterium zur Verfügung stellen können, damit ein Schiff dieser Größe komplett versorgt werden kann, geschweigedenn die externe Versorgung für einen Außenposten übernehmen."

Sie wurde von einer Nachricht von der OPS unterbrochen. "First Minister Lenaris Holem ist bereit, mit Ihnen zu sprechen, Captain. Ich habe ihm eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse gegeben und er wünscht, direkt auch mit dem Kommandanten des Schiffs zu sprechen."

Calidhris blickte zu La'Cross. "Würden Sie mich auf meine Station begleiten? Von meinem Büro aus läßt sich die Unterhaltung audiovisuell führen", bot sie an.

Horatio stimmte den zu. "Lassen sie uns gehen," sagte er. "Über die Station und deren Wiederinbetriebnahme können wir uns auch nachher noch unterhalten.

"Zwei zum Transport bereit."

Kurze Zeit später materialisierten Calidhris und La'Cross auf der OPS. Calidhris führte ihn direkt die Stufen hoch in ihr architektonisch imposant eingerichtetes und positioniertes Büro. Dort aktivierte sie die Verbindung nach Bajor.

"Horatio La'Cross, First Minister Lenaris Holem", sagte sie einfach, um beide einander vorzustellen. Ansonsten wollte sie sich nicht in die Unterhaltung einmischen.

"Willkommen im bajoranischen Raum", sagte Lenaris, ein älterer, ruhig wirkender Mann, dessen Gesicht darauf hindeutete, daß er harte Zeiten hinter sich hatte, die aber einige Dekaden zurück lagen.

"Danke, First Minister," sagte Horatio, "Ich gehe mal davon aus, dass sie über unsere Situation unterichtet worden sind?" Um das Gespräch zu seinen Gunsten zu manipulieren wollte Horatio natürlich auch die Telepathie einsetzen. Allerdings wartete er erstmal ab, ob es überhaupt nötig sein sollte, Immerhin war es ja keine permanente Angelegenheit um die der Commander bat. Ob der First Minister etwas als Gegenleistung haben wollen würde und was dies sein sollte würde sich ja auch noch herausstellen. Horatio behielt sich aber auch vor ihm von sich aus etwas anzubieten.

"Ich habe gehört, daß Sie aus einem fremden Universum stammen, uns wurde auch über Ihre Notlage berichtet", erwiderte der Bajoraner. "Sie möchten Landurlaub, das ist sicher kein Problem. Denken Sie aber daran, daß niemand Waffen mitführen darf, und wenn Sie Cardassianer an Bord haben, so sollten diese besonders vorsichtig sein. Ich weiß nicht, wie die Geschichte in Ihrem Universum verlaufen ist, Bajor hat allerdings Jahrzehnte unter cardassiansicher Besatzung gelitten und es gibt hier immer noch viele Leute, die Cardassianer als den Feind betrachten."

Er blickte zur Seite, um Calidhris mitzuteilen, "Geben Sie ihm einfach eine Kopie der örtlichen Bestimmungen für Landurlaub, ein Paar Wochen Erholung wird diesen Leuten gut tun."

Calidhris nickte. "Ich danke Ihnen, First Minister."

"Eine Sache noch", ergänzte er, "ich würde mich über eine Teilnahme an einem öffentlichen Empfang seitens der Führungsoffiziere und politischen Repräsentanten freuen. Auf diese Weise lassen sich ungezwungen diplomatische Beziehungen aufnehmen, finden Sie nicht?"

"Die cardassianische Zivilisation wurde in unserem Universum vor 13 Jahren vollständig durch die Androbots ausgelöscht. Wir haben von daher keine Cardassianer an Bord," sagte Horatio, "und einem öffentlichen Empfang werden meine Führungsoffiziere und ich uns selbstverständlich zur Verfügung stellen. Wir planen immer hin auch die Gründung einer Kollonie und da sind diplomatische Beziehungen sehr empfehlens- und wünschenswert. Dem stimme ich zu. Sicherlich wird auch mir mal wieder etwas Kontakt zu anderen Leuten, ausserhalb meiner Besatzung gut tun."

Der Bajoraner schmunzelte. "Davon gehe ich aus." Er kommentierte die Nachricht über den Untergang Cardassias nicht, doch es war klar, daß dies für ihn ein mögliches Problem weniger bedeutete.

Er blickte einen Moment zur Seite, um Informationen einzuholen, die außerhalb des visuellen Fokus lagen. "Wenn Sie in 26 Stunden hier eintreffen werden wir die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben, um Ihre Leute für den Landurlaub empfangen zu können."

"Zur Zeit haben wir noch einige Probleme mit der internen Kommunikation die wir erst lösen müssen. Ich hoffe aber, dass wir in der Zeit alles notwendige arrangiert haben werden," sagte Horatio. "Ich werde dann noch Koordinaten für die Landung benötigen. Wenn sie mir diese dann noch übermitteln könnten."

"Wir haben keinen Ort, an dem ein Schiff dieser Größe sicher landen könnte", entgegnete Lenaris Holem. "Aber Bajor verfügt über ein Transportersystem, mit dem es möglich sein wird, Ihre Leute ohne die Notwendigkeit zur Landung zu uns zu bringen. Wenn Sie anfliegen, werde ich Ihnen dies gern zeigen. Wir werden bis dahin auch einen Ort gefunden haben, an dem eine Zollabfertigung möglich sein wird."

Calidhris mußte schmunzeln. "Er kennt den Transporter bereits. Ich übernehme gerne alle notwendigen Erklärungen, First Minister."

"Gut, tun Sie das, Captain", sagte er nickend. "Haben Sie noch Fragen, Mister La'Cross?"

"Danke, das wäre alles von meiner Seite aus," sagte Horatio erlerichtert, "Ich freue mich schon darauf endlich mal wieder frische Luft zu atmen."

Horatio wartete bis Calidhris den Kommunikation beendet hatte bevor er sich wieder an sie wandte. "Gut. Das wäre erledigt. Dann müssen wir jetzt nur noch das Energieproblem beseitigt bekommen. Wo ist eigentlich der dafür zuständige Offizier von ihnen? Ich würde ihn gerne mal kennenlernen."